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Montar a caballo – reiten

Wir haben unsere Reitfertigkeiten mit einem 3-stündigen Geländeausritt auf der “Estancia Pingo Salvaje” mindestens verzehnfacht.

Auf dem Fragebogen sollte man ankreuzen, über welche Vorkenntnisse man verfügt. Ganz links war ein Feld für “guter Reiter”, ganz rechts stand “basic”. Wir haben unser Kreuz weit rechts von “basic” gemacht.

Begleitet wurden wir von einem Gaucho (spanische Erklärungen), dessen Pferd unheimlich viele Mätzchen machte:

und von Alexandra mit Erklärungen in gut verständlichem Englisch:

Erstens Losreiten: “kick and kiss” mit den Haken an den Bauch des Pferdes klopfen und mit dem Mund Kussgeräusche machen.

Zweitens Anhalten: die Zügel anziehen

Drittens Steuern: die Zügel nach links oder rechts ziehen.

Nebenregeln: Wenn das Pferd pullern muss, aus dem Sattel aufstehen, um die Nieren zu entlasten. Will es Pferdeäpfel verstreuen, wird weitergeritten. Keinesfalls darf es während des Ausritts Gras fressen, sonst läuft es überhaupt nicht mehr weiter.

“Alles klar, ganz einfach!” Geritten wurde im Westernstil. Das bedeutet, dass beide Zügel in einer Hand gehalten werden. Die zweite Hand hatte man somit frei zum Beispiel für Selfies mit dem Handy usw. Von den heiklen Szenen wie Steilhang hinunter zum Fluss, durch den Fluss, durch dicken Schlamm und steil aufwärts reiten, gibt es solche Fotos nicht, ich hatte vergessen einen Film einzulegen.

PS: Eine Makrele -> “caballa” (siehe Überschrift) können wir, trotz “Lehrstunde” immer noch nicht reiten.



Déjà vu – Prepaid SIM-Karten

In Uruguay und Argentinien kann man SIM-Karten für Touristen mit 40 GB oder 60 GB Datenvolumen ganz problemlos und sehr preiswert kaufen. In Brasilien braucht man zwingend eine Sozialversicherungsnummer, welche man als Tourist natürlich nicht hat. In Chile kann man SIM-Karten am Kiosk oder im Supermarkt uneingeschränkt kaufen. Aber: Man muss sein Handy unter Vorlage verschiedener Dokumente innerhalb von 30 Tagen online, in spanischer Sprache registrieren…

Im Mobilfunkgeschäft von ENTEL in Puerto Natales ist alles digital. Man muss sich als erstes mittels QR-Code registrieren (in spanisch). Leider waren aber die SIM-Karten vergriffen. Toll!

Andere Länder – andere Vorschriften

In Argentinien haben wir schon einige Male unsere deutschen Propangasflaschen relativ problemlos neu befüllen lassen. Deshalb verschwendeten wir nicht wirklich viele Gedanken daran, wie das wohl in Chile funktionieren wird. Die Antwort ist einfach: gar nicht. Seit Neuestem ist das Befüllen von ausländischen Propangasflaschen in Chile verboten. Es hat einige Zeit gedauert, bis wir herausfanden, wo man chilenische 5 kg Flaschen kaufen kann. Dazu wurde uns ein “Regulator” empfohlen, welcher den Druck nicht auf 30 mbar reduziert sondern den vollen Druck weitergibt. Vielleicht braucht man so etwas, wenn man Schweißen will (?), im Wohnmobil jedenfalls nicht. Wir versuchten also erst einmal eine andere Lösung zu finden: 0,5 kg Propan in einer schicken blauen Flasche für umgerechnet 12 Euro, das war es jetzt auch nicht. Also fuhren wir nach der Siesta noch einmal quer durch die Stadt zu “GASCO” und kauften die Flasche mit dem Hochdruckanschluss. Der nächster Schritt war der Besuch einer “Ferreteria”. Baumärkte wie in Deutschland gibt es eher nicht. Aber viele kleine Läden, welche sich jeweils auf ein bestimmtes Gebiet spezialisiert haben. Der passende Niederdruckregulator lag griffbereit und ein paar Dichtungen nahmen wir gleich mit. Das Gewinde passte erstaunlicherweise ohne Probleme. Beim Montageversuch am Abend zeigte sich aber schnell, dass es so auch noch nicht geht. Die deutschen Gasübergänge haben konische Anschlüsse und das chilenische Gewinde ließ sich dadurch nur eine Umdrehung aufschrauben. Am nächsten Morgen fuhren wir zu “Gomplas”, dort sollte uns geholfen werden.

Zunächst erwischten wir aber die falsche Filiale, Innenausstattung, Gardinen und solcher Kram. Im richtigen Laden angekommen, mussten wir zunächst eine Nummer ziehen und warten. Niemand sprach Englisch, aber wir bekamen (mit Hilfe des Google-Übersetzers) Gashochdruckschlauch und Schraubklemmen und den wichtigen Hinweis, wir sollten zu einer Heizungsfirma “Gasfiteria” fahren, dort würden wir die richtigen Schraubanschlüsse und Schläuche bekommen.

Beim Einparken vorm Laden haben wir mit unserer Höhe fast noch ein paar Telefonkabel gekappt. Beim Ausparken hielt der Nachbar die Kabel mit einem Besen hoch. Gracias! Der Heizungsfachmann hat uns die Schläuche mit den entsprechenden Anschlussstücken fachgerecht montiert. Leider passen die chilenischen Gasflaschen nicht in unseren Gaskasten. Sie sind ca. 1cm zu hoch und so passt nur eine Flasche etwas schräg hinein. Vielleicht dann doch lieber umfüllen?



Entlang der Goldroute

Nach problemloser Einreise nach Chile und bevor wir Feuerland gänzlich verlassen, machten wir einen Umweg der uns entlang der sogenannten Goldroute führte. Hier in der Pampa sagen sich Fuchs und Biber “Gute Nacht”.

Das sind Lengabäume oder auch Südbuchen, die mit grünweißen Gespinsten, einer Parasitenpflanze behängt sind:

Der Goldschürfbagger “Draga Russfin” erinnert an ehemals goldene Zeiten, die auf Feuerland aber relativ kurz waren (1888-1908).

Weiter ging es auf Schotterpisten durch sturmgepeitschstes Land.

Für den Parque Pingüino Rey hatten wir eine Anmeldung. Erst seit 2010 brüten die Königspinguine in der Bucht “Bahia Inutil”. Die Königspinguine sind die zweitgrößte Pinguinart und sie sehen wirklich sehr schön aus.

Die Besucherzahl ist limitiert und auch die Besuchszeit. Aber nach einer stürmischen Stunde freuten wir uns auf einen heißen Tee in unserem Camper.

Wir sind am Ende

Ushuaia in Argentinien ist die südlichste Stadt der Welt. Das chilenische Puerto Williams liegt zwar südlicher, ist aber nur ein Dorf. Ushuaia wird auch Stadt am Ende der Welt (Fin del Mundo) genannt. Tourismus wird hier ganz groß geschrieben.

Man kann mit einer Schmalspurbahn, mit Bussen, mit dem Taxi, mit Kleintransportern oder “auf eigene Faust” in den Nationalpark fahren. Mit entsprechend gefüllten Geldbeutel kann man von hier aus auch mit einem Kreuzfahrtschiff in Richtung Antarktis starten. Wir sind gewandert! Und das bei für Feuerland untypischen Wetter, nämlich Sonnenschein und Windstille. Die mittlere Jahrestemperatur liegt hier bei nur etwa 7°C.

Die Wanderung zum “Glacier Martial” hieß nur so. Wahrscheinleich ist der Gletscher schon vor Jahren abgetaut. Aber von oben hatte man einen sehr schönen Blick auf die Stadt Ushuaia und den Beagle-Kanal.

Links im Bild der Kreuzfahrersteg, rechts die Landebahn von Ushuaia International und im Hintergrund (ca. 1000 km) die Antarktis.

Die mitgebrachten Grödel verliehen uns einen festen Stand auf den beim Aufstieg zu überschreitenden Schneefeldern.

Auf dem Grat fanden wir in unserer Strandmuschel Schutz vor dem dort oben wehenden kalten Wind.



Walbeobachtung für “arme Leute”

Nach einem ausgiebigen Frühstück saßen wir heute am Strand und haben die Waltouristen beobachtet. Es war sehr interessant zu sehen, wie man die Touris trockenen Fußes bei Ebbe ins Boot und zu den Walen bringt:

Das sieht sehr interessant aus. OK, überredet. Wir fragten dann bei verschiedenen Anbietern nach dem Preis für die 1,5-stündige Tour: 120 Euro pro Person wollten wir nicht ausgeben. So fuhren wir zu verschiedenen Aussichtspunkten und beobachteten mit dem Fernglas das Geschehen:

Mittagszeit ist Siestazeit, also nicht viel los. Die Wale klatschten ab und an mit der Flosse aufs Wasser, oder zeigten Schwanzflosse:

Ein paar Sprungübungen gab es auch, man will die Touristen ja schließlich “bei Laune” halten:



Parque Nacional Bosques Petrificados de Jaramillo

heute wollten wir einmal keine Tiere beobachten sondern uns die Versteinerungen von 150 Mio. Jahren alten Bäumen anschauen. Also sind wir 50 km Schotterpiste gefahren, um zum Eingang des Nationalparks zu gelangen. Dabei wurden ausnahmsweise wir beobachtet:

Es ist unglaublich, die Versteinerungen sehen aus wie Holz. Würden sie nicht ein wenig in der Sonne glitzern, könnte man absolut glauben, dass es Holz ist.

Im Museum konnte man 2 Stücke anfassen und anheben. Dann merkt man den Unterschied natürlich sofort.



Campingplätze in Argentinien

Wohnmobile sind hier eher die Ausnahme, so dass es auch keine extra Stellplätze für Wohnmobile gibt. Wir haben gute Erfahrungen mit Municipal Campingplätzen gemacht. Sie werden von den Gemeinden betrieben und sind eigentlich kleine Parkanlagen mit Spiel- und Grillplätzen, auch Pools, die auch rege von der hiesigen Bevölkerung genutzt werden. Am Wochenende kann es dann schon Mal ganz schön laut werden! 

Die Ausstattung ist immer ähnlich. Sie haben Strom, Wasser, Toiletten und Duschen. Mal gepflegt, mal weniger und meist preiswert. 

Die Duschen sind gewöhnungsbedürftig, aber sie funktionieren.  

Damit unser “Hallunke” auch Strom hat, musste Steffen manchmal schon ganz schön „basteln“. 

Im Moment sind die meisten Pools noch nicht in Benutzung, obwohl es um die 30°C warm ist. Das ist für hiesige Verhältnisse noch viel zu kalt! Die Badesaison beginnt am 15.November, so wie früher die Freibäder bei uns am 15.Mai aufmachten. 

Auf jedem Municipal Campingplatz halten sich jede Menge Hunde auf, für die immer mal etwas abfällt.

Wir sind allerdings Katzenfreunde und haben eine Tüte “Whiskas” gekauft. 



Die Esteros del Iberá

sind ein riesiges, im Licht schillerndes Sumpfgebiet in Argentinien. Das Süßwasserfeuchtgebiet umfasst etwa 1,3 Millionen Hektar und ist das zweitgrößte Sumpfgebiet weltweit.

Von der Touristeninformation in Ituzaingó wurden wir nach Loreto geschickt (der Google-Übersetzer musste helfen).

Dort vermittelte man uns eine Bootstour in den Sumpf. Leider war der Campingplatz noch geschlossen und so übernachteten wir direkt in der Stadt vor der Polizeistation. Als wir die Polizisten fragten, ob das in Ordnung sei, wurde das sofort bejaht und man bot uns sogar heißes Wasser an.

Am nächsten Tag regnete es fast den ganzen Tag und wir nahmen die argentinische Gastfreundschaft gern für eine zweite Nacht in Anspruch.

Die Sümpfe sind ca. 160 km lang und werden ausschließlich durch Regenwasser gespeist.

Hier das Bootsteam:

Jessie und Orlando haben sich sehr viel Mühe gegeben und viele Informationen an uns weitergegeben. Es gab sogar ein traditionelles Frühstück mit Maniokgebäck auf dem Boot:

Die Tiere im Naturschutzgebiet sehen Boote und Menschen wohl nicht als Bedrohung an. So kommt man sehr an die Tiere heran:

Das Capybara oder Wasserschwein ist ein Säugetier und gehört zur Familie der Meerschweinchen. Es wird aber bis über 1 Meter lang und bis zu 60 kg schwer.
Kaiman. Die Fluchtentfernung liegt bei etwa 3 Metern. Der Kaiman gibt bei Annäherung ein knurrendes Grunzwarngeräusch ab. Wenn das nicht funktioniert, gleitet er ins Wasser und ist verschwunden, oder nur die Augen schauen noch aus dem Wasser.
Den Namen des Vogels haben wir vergessen, aber Jessie hat uns erklärt, dass das Paar ein ganzen Leben zusammenbleibt. Stirbt ein Vogel, stirbt auch der andere aus Kummer.