Die Straßen oder besser gesagt Schotterpisten im Süden von Chile und Argentinien beanspruchen alle Autos, Busse und Lastkraftwagen besonders stark. Kurz vor Ende einer Tagesetappe nahm das Scheppern und Krachen in unserem Gespann noch einmal erheblich zu. Eine Luftfeder verlor permanent Luft. Auch ständiges Nachpumpen half nicht. Wir retteten uns in Schrittgeschwindigkeit gerade so in den nächsten Ort. Ein Autowerkstatt gab es dort nicht. Diese war ca. 200 km entfernt. Nach Rücksprache mit unserer Werkstatt in Deutschland haben wir selbst versucht eine Undichtigkeit vielleicht an einer Verschraubung zu finden. Erst beim zweiten Hinschauen fiel uns auf, dass 2 Halterungen für die Ladefläche gebrochen waren und die Luftleitung komplett abgequetscht hatten.

Ohne Werkstatt hatten wir keine Chance den Schaden zu beheben. Auf dem Campingplatz vereinbarten wir, dass unsere Wohnkabine in einer relativ windgeschützten Ecke ein paar Tage stehen bleiben kann.

Auf der Suche nach einer Werkstatt hat uns Felipe vom Campingplatz geholfen. Am Freitagmorgen machten wir uns nur mit dem Pickup auf den Weg. Für die 220 km haben wir 5 Stunden gebraucht. Die Halterungen wurden geschweißt und die Ladefläche wieder verschraubt. Da wir kein spanisch sprechen und die Jungs von der Werkstatt kein englisch, war es etwas schwierig die Reparatur der Luftleitung zusätzlich zu veranlassen. Das abgequetschte Stück wurde herausgeschnitten und durch eine Kupplung und ein Stück PVC Schlauch ersetzt. Leider hielt die Luft immer noch nicht. Die Suche ging weiter und es wurde ein neues Anschlussstück an der Luftfeder montiert.


Augenscheinlich hielt die Luft. Außerdem war Feierabend und Wochenende und wir verließen die Werkstatt. Nach 1 bis 2 Stunden war die Luft weg und wir beschlossen für 2 Nächte ein Hotelzimmer auf halber Strecke zwischen Werkstatt und Wohnkabine zu nehmen, um dort das Wochenende zu verbringen und zu wandern. Montag früh fuhren wir zurück in die Werkstatt. Leider gab es noch andere Notfälle und wir mussten bis zum späten Nachmittag auf einen weiteren Reparaturversuch warten. Die eigentliche Reparatur dauerte dann 10 Minuten.

Das bei der ersten Reparatur verwendete Teflonband dichtete nicht richtig ab und von einem O-Ring war nichts zu sehen.
PS: Heute sind wir 120 km Schotterpiste mit Waschbrett und ordentlich Löchern gefahren. Die Luft hält.
Die Gauchos fahren hier Motorrad mit einem Sattel und Steigbügel. Sie sind es eben so gewohnt:
