Archiv der Kategorie: Südamerika

Wir sagen Tschüss

Liebe Familie, liebe Freunde und Bekannte, die auch so einmal einen Blick auf unseren Reiseblog geworfen haben,

unsere achtmonatige Reise neigt sich nun dem Ende zu. Der Reiseblog vermittelte vielleicht so ein bisschen, was wir in der Zeit gesehen und erlebt haben. Wir möchten uns bei unserer Leserschaft bedanken, dass ihr uns begleitet habt und den einen oder anderen Kommentar dazu abgegeben habt.

Jetzt freuen wir uns auf zu Hause und darauf, euch alle mal wiederzusehen.



Unser Campingmenü

Zugegebenermaßen hat sich die Speisefolge in unserem Wohnmobil wiederholt. Eintönig war unser Essen aber nicht. Das Kochen im Wohnmobil unterliegt einigen Einschränkungen. Bestimmte Lebensmittel kann man in Südamerika nicht kaufen z.B. Quark. Somit fiel das beliebte Gericht “Kartoffeln, Quark und Butter” schon einmal aus. Gebraten haben wir möglichst draußen. Vor allem Fisch riecht man sonst noch Tage später. Bei einem strengen patagonischen Wind kommt aber zu wenig Hitze in die Pfanne und es köchelt mehr als das es brät. Hier unsere Favoriten:

Frühstück:

Dulce de Leche-Brot mit Bananen, einfach köstlich

Zwischendurch:

Empanadas mit Schinken und Käse, Huhn oder mit Fleich.

Empanadas werden wir auf jeden Fall zu Hause zubereiten.

Zum Tee/Kaffee (oder auch zum Bier):

Alfajores gibt es in vielen Varianten

Abendessen:

Tortillas gibt es fertig zu kaufen

Gefüllt mit Schinken, Tomaten und Käse und bestrichen mit Guacamole sind sie ein Traum und schnell zubereitet (scharf oder extrascharf).

Im Restaurant:

Milanese al la Pobre (Schnitzel für Arme -> mit Spiegelei)

Erfrischungsgetränk:

„Mote con huesillos“ (Pfirsiche mit Weizengraupen) 
Pisco sour oder Pisco sour peruanisch mit Zimt

Außerdem gab es:

  • Kartoffelsalat mit Bockwurst
  • Couscous-Salat
  • Reis mit Frikassee
  • Pasta in vielen Varianten
  • viele Salate auch Obstsalat
  • Gemüsekuchen aus der Omniabackform
  • Kartoffelbrei mit Bratwurst und Zwiebeln (auch mit Bratklops oder Steak)
  • Kürbissuppe
  • Gemüsesuppe mit Rindfleisch
  • Hühnersuppe
  • haufenweise gegrilltes Fleisch (die Hauptnahrung der Chilenen und Argentinier)
  • Grillgemüse
  • Fisch mit Reis und Gemüse
  • Meeresfrüchterisotto
  • Risotto mit grünem Spargel
  • und einiges mehr…

Einige Male waren wir auch im Restaurant essen. Richtig verwöhnt wurden wir zu Weihnachten während des mehrtägigen Ausflugs mit dem Schiff Skorpios III in das südpatagonische Eisfeld.

Straße der Jesuitenestancias – UNESCO Weltkulturerbe

Die Jesuiten haben zu Beginn des 17.Jahrhunderts die älteste Universität Argentiniens in Cordoba gegründet. Die “Manzana Jesuitica” ist ein Gebäudekomplex bestehend aus Universität, Kirche, Schule und Wohnräumen.

Neben der Kirche war die alte Universitätsbibliothek mit einer kartografischen Sammlung für uns interessant. Hier gab es Karten von Europa aus dem Jahr 1561 zu sehen und Karten, wo der Amazonas noch bis Patagonien reichte. Zur Finanzierung ihrer Tätigkeit erwarben die Jesuiten 5 Landgüter (Estanzias) in der Umgebung von Cordoba.

Hier arbeiteten Einheimische, die von den Mönchen zum Christentum bekehrt werden sollten. Sie betrieben Landwirtschaft, Viehzucht, machten Wein und stellten Textilien her. Im Jahr 2000 wurde die “Manzana Jesuitica” und die die Estancias zum UNESCO Weltkulturerbe ernannt. Der Erhalt der Anlagen ist aufwändig und kostet viel Geld, was wohl nicht immer vorhanden ist. Verwunderlich für uns war deshalb auch, dass für die Besichtigung kein Eintritt erhoben wurde.

Das Cordoba in Argentinien

Cordoba ist die zweitgrößte Stadt Argentiniens und die Universitätsstadt des Landes. Alle touristischen Sehenswürdigkeiten kann man erlaufen. Es gibt viele schöne Bauten aus der Kolonialzeit, unzählige Kirchen, schöne Plätze, Parks und Museen.

Iglesia del Sagrado Corazón de Jesús
Kathedrale von Córdoba (Catedral de Nuestra Señora de la Asunción de Córdoba)

Am Mittwoch ist der Eintritt frei! Wir haben 3 Museen geschafft: 2 Kunstmuseen und eine Fotoausstellung.

Jahressringe
MUSEO PROVINCIAL DE FOTOGRAFÍA PALACIO DIONISI

Nach so vielen Eindrücken kann man sich in dem 17 Hektar großen Sarmiento-Park inmitten der Stadt erholen und einen Mate-Tee trinken. Wir entschieden uns aber für die “Happy Hour” in einer der vielen Bars und Kneipen der Stadt. 2 halbe Liter Bier kosteten 5000 Peso also umgerechnet etwa 3,70 €.

“Nur” 5 Stunden relaxen

Fiambala klingt nicht nur gut, sondern dieser kleine Ort in der Wüste aus Steinen und Sand ist eine Oase der Erholung. Aus einer Felsenschlucht oberhalb des Ortes sprudelt nämlich 51°C heißes Wasser und fließt durch natürliche Becken bis es sich beim letzten auf 37°C abgekühlt hat. Man hat die Möglichkeit, sich ab 8 Uhr, 14 Uhr oder 20 Uhr für 5 Stunden “kochen” zu lassen. Noch im Dunkeln fuhren wir die 15 Kilometer bergauf und standen zur Verwunderung der Eingangskontrolle samt seiner beiden Hunde schon 10 Minuten vor der Zeit an der Schranke.

Die erste Viertelstunde hatten wir das gesamte Bad für uns allein.

Pünktlich um 13 Uhr wurden alle Besucher aufgefordert, das Bad zu verlassen.

Quilmes

Wir kennen und mögen Quilmes-Bier

und wissen, dass es in Buenos Aires ein Stadtviertel Quilmes gibt. Aber dass die Quilmes die letzten Ureinwohner im Calchaquistal waren, die gegen die Spanier kämpften und 1665 endgültig den Kampf verloren, erfuhren wir, als wir die Ruinen von Quilmes besichtigten.

2000 Stammesmitglieder wurden gefangen genommen und nach Quilmes deportiert. Den 1200 Kilometer langen Marsch überlebten nur ca. 400 von ihnen. Die Quilmes waren sozial und wirtschaftlich sehr gut organisiert. Die Siedlung, aus dem 10.Jahrhundert, die terrassenförmig angelegt ist, sieht ein bisschen aus wie die Inkasiedlung am Machu Picchu.

Zu Hochzeiten lebten hier ca. 4000 Menschen. Sie kämpften gegen die Inkas und verloren gegen die spanischen Eroberer. Heute leben einige Nachkommen der Quilmes im Bereich der archäologischen Stätte.

Die Salta Runde

Die Provinz Salta liegt ganz im Norden von Argentinien und ist von landwirtschaftlichen Gegensätzen geprägt. Wir lassen uns Zeit. Vielleicht ist es ja der letzte Höhepunkt unserer Reise. Die Andendörfer Humahuaca, Purmamarca und Tilcara sind hübsch anzusehen

und leben hauptsächlich vom Tourismus und dem Verkauf von Kunsthandwerk.

Neben den traditionellen Osterprozessionen wird viel musiziert

und wir probieren landestypisches Essen aus. Tamales, in Maisblätter gewickelten Maisbrei und Humintas, Maisbrei mit Hackfleisch.

Es gibt in dieser Gegend Berge mit 7 und sogar mit 14 Farben.

Auf dem Weg nach Salta fahren wir dann plötzlich durch Regenwald. Die Straße ist maximal 4 Meter breit und sehr kurvig.

Zum Glück ist sie nicht für LKW’s zugelassen. Gewandert wurde natürlich auch.

Die Stadt Salta hat eine riesige Kathedrale. Der Altar ist beeindruckend. Es gibt kein Foto, da gerade die Ostermesse stattfand.

Und wieder geht es auf einer kurvenreichen Strecke über einen 3500 m hohen Andenpass. Wir loben unseren “Hallunken”!

Nach dem Pass beginnt der Nationalpark “Los Cardones” mit den bis zu 10 Meter hohen Kandelaber-Kakteen, die schon mal 250 Jahre alt werden können.

Von Cachi aus fahren wir 168 Kilometer die legendäre “Ruta 40” nach Süden. Auf der unbefestigten “Straße” rattern wir mit maximal 30 km/h durch das Calchaquis-Tal dahin. Aber es gibt ja viel zu sehen. Grüne Täler, raue wilde Berge, verschlafene Städtchen mit weißen Kirchen und sehr einfache Adobe-Lehmhäuser.

An den Hängen des Calchaquis-Tales wird Wein bis zu einer Höhe von 2650 m angebaut. Es ist neben Mendoza das zweitgrößte Weinbaugebiet Argentiniens, aber das höchstgelegene der Welt. Unsere Ladekapazitäten im Wohnmobil sind leider sehr beschränkt, so dass wir ein paar Fläschchen gleich vor Ort probiert haben.



So viel Spaß für wenig Geld

Die Salinas Grandes sind die bekanntesten Salzseen Argentiniens. Sie liegen in 3450 m Höhe und gehören zu den 7 Naturwundern des Landes. Die Salzfläche ist endlos, absolut eben und das gleißende Weiß schmerzt in den Augen.

Das Salz hat ein Bienenwabenmuster.

Die indigenen Gemeinschaften gewinnen hier das Salz auf traditionelle und kooperative Weise in Kristallisationsbecken.

Und jetzt zurück zur Überschrift. Für nur 3 € pro Person spazierten wir mit einer Führerin übers Salz. Dann zauberte sie aus ihrem Rucksack diverse Utensilien und machte mit unserem Handy diese Fotos:

Woher kommt das viele Salz? Alles Salz stammt ursprünglich aus dem Meer. Die Vulkantätigkeit der Anden trennte vor Millionen von Jahren das Meer ab. Das Schmelzwasser der Anden spülte das Salz in die Senken. Die Salare, die Salzseen entstanden.



Über den Kamm der Anden nach Argentinien

Nach 5 Tagen in San Pedro de Atacama hieß es Abschied nehmen von dem uns sehr sympatischen Land Chile. Der Jamapass mit 4831 m Höhe ist eine der höchsten asphaltierten Fernstraßen in Südamerika. Nach der letzten Reparatur an unserem Auto (Dieselpartikelfilter) waren unsere Gefühle gemischt.

Aber unser “Hallunke” machte es mit Bravour. Die 280 Kilometer auf der Passstraße waren ein tolles Erlebnis mit einzigartigen Landschaften, tollen Farben und Vicuñaherden.

Eine kleine Tierkunde am Rand: Vicuñas, Guanokos, Lamas und Alpakas gehören zur Familie der Kamele. Während Lamas und Alpakas gezüchtete Haustiere sind, leben Guanakos und Vicuñas in Freiheit. Letztere in Höhen bis zu 5500 m Seehöhe.

Was sie da zu fressen finden, ist uns unklar. Da gibt es nämlich augenscheinlich nichts.

Die Fellfasern von Vicuñas sind feiner als Seide und für einen Pullover muss man ca. 4000 Euro locker machen. Das gibt unsere Reisekasse wohl nicht her! So ein Tag ist dann auch schnell vorbei und so stellten wir uns für Nacht vor die Polizeistation des argentinischen Bergdorfs Susques, auch das Tor zu den Anden genannt.

Auf ca. 4000 m Höhe haben wir leider nicht so gut geschlafen.

Das “Valle de la Luna” sollte man gesehen haben

Eine Tour zum Valle de la Luna, dem Mondtal, ist für die meisten Touristen, die sich in San Pedra de Atacama aufhalten, Pflicht. Dabei kann man mit dem eigenen Auto fahren, sich einer geführten Tour anschließen oder Fahrräder ausleihen. Wir besorgten uns schon am Vorabend Mountainbikes, damit wir wegen der großen Hitze schon früh starten konnten.

Nach knapp 30 Minuten erreicht man den Eingang zum Nationalpark. Ausgestattet mit einem Plan, Hinweisen vom Ranger und natürlich mit viel Wasser und Sonnencreme ging es 11 km auf Schotter-Sand-Steinpiste bergan.

Wir entschieden uns dafür, erst einmal bis zum Ende de Tals zu fahren, um dann auf dem Rückweg zu den 4 Aussichtspunkten zu wandern.

Fazit: Das Valle de la Luna hat seinen Namen zurecht verdient.

Die geplante Radtour zum “Garganta del Diablo” (Teufelskehle) am nächsten Tag wurde wegen Überbeanspruchung unserer Hinterteile einstimmig abgewählt.