Ritter Runkel

war wohl nie am Mississippi, oder?

Die Schaufelraddampfer aus den Mosaik-Heften gibt es aber heute noch, wenn auch nur als Ausflugsschiffe.

Als wir gestern ankamen, hatten wir 37°C und badeten erst einmal im Fluss, um uns abzukühlen.

Heute wollten wir den Fluss mit einem Kajak erkunden. Morgens war noch alles gut.

Aber da hinten droht es schon sehr. Wir mussten kurz anlegen und im Schlamm unter einer Eiche (Eichen sollst du weichen, Buchen sollst du suchen) das Unwetter für 10 Minuten abwarten. Die Hagelkörner waren so groß wie Walnüsse (keine Fotos…). Die Schildkröten hat es nicht beeindruckt.

Bei der Rückkehr zu unserem Campingplatz schien wieder die Sonne.



The Green Giant – Der Grüne Riese

Es handelt sich nicht um einen Schreibfehler, es ist nicht der Weiße Riese gemeint!

Wenn man nach Blue Earth, Minnesota kommt, fällt einem dieses grüne Monster sofort ins Auge.

Es ist mit seinen 17 m Höhe auch nicht zu übersehen. Wir wollten natürlich wissen, was es mit der grünen Figur auf sich hat. Das dazugehörende Museum ist, wie überall in den USA, kostenlos (Spenden erwünscht), gab Aufschluss.

Seit 1903 gibt es in Blue Mountain eine Konservenfabrik, die den grünen Riesen auf ihren Gemüsedosen als Logo verwendet. In Minnesota gibt es endlose Felder und weniger Weideflächen für Rinder wie im benachbarten Süddakota.

1979 bekam die Stadt dann diesen Riesen als Monument aus Glasfiber, der alles andere überragt.



Rodeo – Bull Riding

Auf einem Bullen zu reiten, ist schon eine krasse Idee. Aber wir wollten uns selbst ein Bild darüber machen und so fuhren wir nach Prarie Village nahe Madison in Süddakota. Das Rodeo hatte Volksfestcharakter, die Feuerwehr verkaufte Bier, es gab Burger und abgepacktes Essen aus der Mikrowelle(!?).

Einfach losreiten geht aber auch auf dem Lande nicht: Zur Einleitung wurden ein paar lobende Worte über die Vereinigten Staaten gesprochen und die weltweite Bedeutung der amerikanischen Nationalflagge als Freiheitssymbol betont. Die Nationalhymne sangen alle mit!

Wir waren die einziges Touristen und mussten passen, da wir den Text nicht kannten.

Dann begann das Spektakel untermalt von lauter Rockmusik.

Erste Schwierigkeit: Der Cowboy muss in der Box aufsitzen. Dem Bullen gefällt das schon einmal gar nicht. Auf ein Nicken des Reiters hin wird das Tor aufgerissen und der Bulle stürmt los. Ein Ritt dauert maximal 8 Sekunden, aber das hat keiner der 31 Bullenreiter des Abends geschafft. Meistens lag der Reiter schon nach 1 oder 2 Sekunden unter Schmerzen im Dreck und konnte froh sein, wenn der Bulle nicht auf ihm “herumtanzte”.

Erstes Ziel jedes abgeworfenen Reiters war es, so schnell wie möglich hinter den schützenden Zaun zu gelangen. Die Beiden im Vordergrund sollen den Bullen ablenken und Schlimmeres verhindern. Was aber nicht immer gelang, der Krankenwagen war im Einsatz.

Das sieht “noch” gut aus.


Energiewende

Die haben wir in Europa wohl verschlafen. Hier, im Land der unbegrenzten Möglichkeiten, gab es schon vor 100 Jahren sehr effektive Akumulatoren auf den Farmen.

Das erste Elektroauto “KiloWatt” fuhr bereits 1959 und war immerhin 30 Meilen pro Stunde schnell.

Fehler wiederholen sich: Wir Deutsche schalten alle Kraftwerke ab und fangen dann an zu überlegen, wie wir unsere Stromversorgung sicherstellen sollen. Die EU verbietet Verbrennungsmotoren und E-Fuels ohne ansatzweise zu wissen, wie Lieferwagen und LKW in Zukunft betrieben werden sollen. Irgend jemand wird es schon richten.

Volkswagen hat übrigens in den USA einen sehr guten und in Kanada einen ausgezeichneten Ruf. Ob das so bleiben wird?



Eisbaden

Manche nehmen genußvoll ein “Bad” im eiskalten Wasser

andere wiederum resignieren vor den Eisschollen auf dem Yellowstone See.

Die schönen Aussichten kann man aber auch ohne Boot und aus der Ferne genießen.

Einige Kilometer weiter zwängt sich das Wasser mit lautem Getöse durch eine enge Schlucht und fällt in die Tiefe.

Der Canyon des Yellowstone Flusses ist natürlich viel kleiner, als der Grand Canyon, aber absolut sehenswert.

Wenn man nur ein paar Schritte vom Parkplatz weggeht, hat man den Pfad für sich und seine Ruhe dazu. Es gibt nur wenige Amerikaner, die wirklich mehr als 100 Yards wandern.

Bisonherden im Yellowstone Nationalpark

Im Badlands NP haben wir uns schon über ein paar verstreute Bisons gefreut, aber im Yellowstone leben noch riesige Büffelherden.

Die erste Begegnung gab es bereits am Nordeingang des Parks. Hier hatten sich 3 Bullen über das satte Grün vor dem Besucherzentrum hergemacht.

Ein Bisonbulle wiegt bis zu 900 kg und kann trotzdem bis 45 km/h schnell rennen!

Die Parkranger bemühten sich redlich, sogar mit Megaphon, die Besucher auf Abstand zu den Tieren zu halten. Distanz ist auch sehr angebracht. Lasen wir doch gerade vor ein paar Tagen im Internet, dass eine 25 jährige Frau im Yellowstone aufgespießt und schwer verletzt wurde.

Manchmal will es aber mit dem Abstand nicht so richtig klappen. Dann nämlich, wenn Autos und eine Bisonherde zur gleichen Zeit eine Brücke überqueren wollen.

Oder wenn neben dem Wanderweg gerade ein Bison grast.

Manche Tiere brauchen auch keine Brücken, sondern schwimmen einfach wie früher durch den Fluss.



Großes Kino – Volldampf voraus

Es sind bereits Schulferien in den südlichen Bundesstaaten und entsprechend viele Touristen sind unterwegs. Deshalb hatten wir uns einen kleineren Geysir ausgesucht, den wir erwandern wollten.

Den Lone Star Geysir, unweit vom weltweit bekannten “Old Faithful”, hatten wir wirklich für uns allein. Allerdings ist er nur ca. aller 3 Stunden aktiv und so mussten wir etwa 1,5 Stunden warten. Zuerst gab es eine kleinere Aktivität und nach weiteren 20 Minuten spukte er 20 Minuten lang zunächst kochendes Wasser und dann eine ordentliche Dampfwolke aus.

Ein abschließender Kurzbesuch am “Old Faithful” bestätigte unsere Befürchtungen.



Zitronenhühnchen mit Ei

gibt es heute in Montana. Die Zutaten dafür haben wir heute an der Grenze zwischen Kanada und den USA “da gelassen”. Seit Mai darf man, wegen der Vogelgrippe, keine Eier einführen, die halbe Zitrone lag noch so im Kühlschrank und die Hühnerbrustfilets waren tiefgefroren, zählen aber trotzdem als Frischfleisch und sind verboten. Na ja, wir werden es irgendwie verkraften.

PS: Heute gab es zum Abendessen: Kartoffeln, Quark und Butter. Wobei wir als Quark “Sour Cream” mit 0,6 % Fett verwendet haben. Wir wissen einfach keine Übersetzung für Quark und kennen auch den Unterschied nicht!



Calgary – Sightseeing

Calgary, in der Provinz Alberta, ist mit 1,3 Mio. Einwohnern die fünftgrößte Stadt Kanadas und die sonnenreichste Großstadt Kanadas. Das können wir bezeugen, denn wir erlebten hier den bisher wärmsten und sonnenreichsten Tag unserer gesamten Reise. Calgary hat uns sehr gut gefallen, auch wenn erst im Juli die weltberühmte Stampede, das alljährliche Festival mit Rodeo-Shows im Stil des Wilden Westens stattfinden wird.

Das ist der Bulle “Outlaw”. Einer der schärfsten Bullen aller Zeiten auf der Stampede. Er wurde bei 71 Rodeos nur ein einziges Mal über die vollen 8 Sekunden geritten.

Unsere Höhepunkte waren der Calgary Tower, welcher mit seinen 191 m Höhe gegenüber dem Turm in Toronto mit 553 m lächerlich klein ist. Der Turm wurde 1968 fertiggestellt und hieß bis 1971 Husky-Tower. Auf dem Turm brannte 1988 das olympische Feuer und die Olympische Fackel war wie der Turm geformt.

Husky ist eine kanadische Erdölfirma. In Kanada werden immerhin ca. ein Zehntel des weltweiten Erdöls gefördert! Der Calgary Tower wird inzwischen von einigen Hochhäusern deutlich überragt und bietet trotzdem fantastische Aussichten auf die Stadt und die Rocky Mountains.

Interessant und sehr erholsam war der “Devonian Garden” im 4.Stock eines Einkaufszentrums. Es ist ein botanischer Garten auf einer Fläche von einem Hektar und für alle frei zugänglich.

Und nach dem ausgiebigen Stadtrundgang kam uns die Draft-Brauerei mit Biergarten auf dem Dach und über 100 Biersorten vom Fass gerade recht…