Archiv für den Monat: Juli 2022

Abschied auf Zeit von unserem “treuen Gefährten”

Wir hoffen, unseren Camper in ungefähr 2 Wochen “wohlbehalten” im Hamburger Hafen wieder in Empfang nehmen zu können.

Fazit:

  • Reisedauer: 10 Monate
  • 40000 km unfallfrei gefahren mit 2 Reifenpannen
  • zweimal den gesamten amerikanischen Kontinent durchquert
  • die Westküste von Baja California bis kurz vor Alaska erkundet
  • ca. 30 US-Bundesstaaten und 7 kanadische Provinzen bereist
  • 40 Nationalparks gesehen
  • Tiere: Bison, Bären, Wolf, Grauwale, Kojote, Adler, Geier, Streifenhörnchen, Schildkröten, viele Vögel und Eichhörnchen, Biber, Murmeltiere, …
  • Ski, Schneeschuh, Wanderungen, Schwimmen, Kajak und Kanu genossen
  • Burger gefuttert und Bier dazu getrunken (kaum eine Brauerei ausgelassen)
  • die kanadischen Weine sind nicht so unser Geschmack, sorry


Jede Reise geht einmal zu Ende

Wir verbrachten die letzten Tage unserer Rundreise in Nova Scotia. Mitte September waren wir hier gestartet. Jetzt ist Hauptsaison und man trifft überall eine Menge Leute. Der Sommer hat aber auch seine Vorteile: alle Campingplätze sind geöffnet, man bekommt überall Wasser und kann problemlos das Schmutzwasser aus dem Camper entsorgen.

Leuchttürme, Fischerboote und Hummerfallen sind an Ort und Stelle, aber es ist keine Hummerfangsaison. Trotzdem haben wir auf einem Fischerboot für ein paar Stunden angeheuert.

Die Asiatin vor uns hat schon vormittags 100 ml vom feinstem Rum getrunken, auf Ex!

Der Korb kommt rein,
und es saßen 2 Hummer in der Falle!

Man kann zwischen männlichen und weiblichen Tieren unterscheiden. Alles was Eier unter dem Schwanz kleben hat und nicht das vorgegebene Mindestmaß besitzt, geht sofort wieder ins Meer zurück.

Zurück in den Hafen ging es mit Livemusik vom Skipper.



Cracker Barrel

bezeichnet sich selbst als “Dein lokaler alter Landladen”.

Zum Laden gehört immer ein Restaurant.

Bevor man dort rein darf, muss man erst einmal 15 Minuten auf den nächsten freien Tisch warten. Das gehört zum Konzept. Jetzt hat man richtig Zeit für den Einkauf. Im Laden bekommt man alles und nichts: Schallplatten, Postkarten, Möbel und “Trödel” aller Art.

Da wir nicht gefrühstückt hatten, knurrte uns, nach den ganzen Parkplatzproblemen, der Magen. “Cracker Barrel” wollten wir immer schon einmal ausprobieren. Das Essen war gut, preiswert und vor allem die Portionen riesig. Das heißt für uns, gehen wir zu “Cracker Barrel” brauchen wir nur eine Mahlzeit am Tag. Das schont die Reisekasse… Kleiner positiver Nebeneffekt: Auf dem Parkplatz kann man mit dem Wohnmobil kostenlos übernachten.

Parkplatz gesucht oder die Hafenrundfahrt fällt aus

Das alles Entscheidende ist, wo man mit seinem Campingmobil parken kann. Die Anreise in die Innenstadt von Boston verlief, Dank Google Maps, dieses Mal ohne Probleme und wir standen vor der Schranke zum ersehnten Parkplatz. Geschafft! Doch wir wurden wir harsch abgewiesen, weil die Stadt übergroße Fahrzeuge nicht erlaubt.

In Portland dagegen bestand gefühlt die ganze Stadt aus kostenpflichtigen Parkplätzen und so kamen wir problemlos zu einem Rundgang im Hafenviertel.

Auf der Halbinsel Cape Cod “Kap Kabeljau” sollten wir dann 30 Dollar Parkgebühr für einen staubigen Platz in Strandnähe bezahlen.



Der Erfinder Thomas Alva Edison

In der DDR gab es ein Buch von István Száva “Der Zauberer Edison”. Ich habe es als Jugendlicher mehrfach gelesen und war begeistert. Was liegt also näher, wenn man schon einmal in der Gegend ist, die Laboratorien, Werkstätten und das Wohnhaus von Edison in West Orange nahe New York zu besichtigen.

Die Gebäude sehen wenig spektakulär aus und Zauberei (wie im Buch, siehe oben) waren die Erfindungen mit Sicherheit auch nicht. Eher war es die harte Arbeit vieler Menschen und eine gute Organisation.

Die Glühlampe war nur eine von vielen Erfindungen Edisons.



Washington D.C.

einen Tag vor dem Unabhängigkeitstag, da ließen wir unser Wohnmobil lieber weit draußen auf einem Park&Ride Parkplatz stehen und fuhren mit der Metro in die Stadt. Das Weiße Haus sahen wir nur aus der Ferne (der Trick, Sabine als Angela Merkel auszugeben, funktionierte nicht).

Aber für eine Führung im Kapitol hatten wir Karten reserviert.

Alles war bestens organisiert, jeder Teilnehmer bekam einen Kopfhörer und konnte so die Erklärungen zur Geschichte des Landes und des Gebäudes gut verstehen. Vorher bekamen wir noch 2 Prospekte in deutscher Sprache in die Hand gedrückt. Sicher ist sicher!

Jeder Bundesstaat entsendet 2 Senatoren in den Senat und entsprechend der Bevölkerungszahl eine Anzahl x Abgeordnete ins Repräsentantenhaus. Nancy Pelosi ist die Sprecherin des Repräsentantenhauses. Sie war aber leider gerade im Urlaub und konnte uns nicht persönlich empfangen. Interessant ist, dass im deutschen Bundestag derzeit 736 Abgeordnete sitzen und im Repräsentantenhaus seit 1911 435 Abgeordnete ausreichen, um 300 Millionen Amerikaner zu vertreten.

Der frühere Sitzungssaal des Repräsentantenhauses.
Die Kuppel des Kapitol von innen betrachtet.

Neben 2 Senatoren durfte jeder Bundesstaat auch 2 Statuen zur Ausgestaltung der Innenräume beisteuern. Diese beiden haben uns am besten gefallen:

Häuptling stehender Bär und der Erfinder Thomas Alva Edison mit Glühlampe

PS: Bei der Abreise sind wir dann doch mitten durch die Innenstadt von Washington gefahren…