Archiv für den Monat: Dezember 2021

Atikokan

hat 2900 Einwohner und bezeichnet sich selbst als die Kanuhauptstadt Kanadas. Zusätzlich hat die Stadt den “größten kleinen Wasserfall” (Kanadas?). Im Moment läuft beides schlecht. Flüsse, Seen

und der Wasserfall sind eingefroren.

Selbst der Campingplatz schläft tief und fest.

Dafür hört man jetzt die Schneemobile knattern.



Lesen bildet

Deshalb hat gefühlt jede Stadt in Kanada mit mehr als 1000 Einwohnern eine Bibliothek. Zu den Dienstleistungen gehören das Anfertigen von Kopien, Ausdrucken und Laminieren von Dokumenten. Es gibt PC’s mit schneller Internetverbindung und freies WLAN für alle.

Wir haben die Tagesschau und ein paar digitale Landkarten für unsere weitere Reise heruntergeladen.

PS: Ab 3000 Einwohnern gibt es zusätzlich ein “Recreation Center” fast immer mit Eishockeyhalle und meist auch mit Schwimmhalle. Bei den vielen Flüssen und Seen hier ist es auch sehr angebracht, wenn man Schwimmen kann…



Winterdiesel

Hier sind wir richtig. Es gibt Diesel (nicht an allen Tankstellen erhältlich) und eine Auffüllung für unsere Propangasflaschen.

Das Gespräch mit dem Tankwart hat ergeben, dass der Diesel bis -47°C winterfest ist. Die amerikanischen Dieselmotoren springen, seiner Einschätzung nach, bei intakter Batterie bis -40°C normalerweise noch an. Für unseren Motor wollte er keine Prognose abgeben und wir haben auch nicht vor, es auszuprobieren! Bei -25°C hatten wir keine Schwierigkeiten. Allerdings hatten wir mit der Standheizung “vorgewärmt”.

Terry Fox

Terry Fox war ein kanadischer Leichtathlet und mein Jahrgang, 1958. Mit 18 Jahren wurde bei ihm Knochenkrebs diagnostiziert. Weil sein rechter Unterschenkel amputiert werden musste, trug er eine Prothese. 1980 startete er zu seinem “Marathon of hope”. Terry wollte ganz Kanada von Ost nach West durchqueren und dabei jeden Tag einen Marathon laufen, um Spendengelder für die Krebsforschung zu sammeln. Nach 143 Tagen und 5373 zurückgelegten Kilometern musste er seinen Lauf abbrechen und erlag 1981, mit nur 22 Jahren seiner Krankheit. 24 Millionen Dollar an Spendengeldern kamen zusammen!

Am Highway 17 bei Thunder Bay gibt eine Terry Fox Allee und dieses Denkmal:



Glassteine

Am Ufer der Lake Superior gibt es neben Wellen und Steinen auch gläserne Steine und eine Menge Schnee.

Und weil es so sehr kalt ist, immerhin -24°C, dampft der ganze See.

Welches Tier kann man hier erkennen?

Richtig Seelöwe, so stand es jedenfalls auf dem Schild. Ich sehe einen Elefanten, aber die gibt es in Nordamerika nicht, oder zumindest nur im Zoo.

SNOW GO(EB)ER’s

Wir sind Schneegeher! In Kanada ist fast jede Brücke jemanden gewidmet.

Viel Schnee war heute noch nicht, aber unter der dünnen Schneedecke war spiegelglattes Eis. So haben wir uns die Schneeschuhe untergeschnallt und haben ein kleine Wanderung zum See gemacht.

Lake Superior, Ontario


Niagara Fälle und Kommerz

Als wir uns für einen Abstecher zu den Niagara-Fällen entschieden, wussten wir, was uns erwartet.

Naturgewalten pur und das Bestreben damit ordentlich Kasse zu machen. Auf der kanadischen Seite kommt man ganz nah an den Abbruch heran, wo die Wassermassen in die Tiefe stürzen.

Ein beeindruckendes Schauspiel. Aber bitte nicht umdrehen: Hotels, Spielcasino und Aussichtsturm verschandeln die Landschaft. Auf der anderen Seite des Flusses sieht es nicht besser aus.

Bei manchen Anbietern hat das Geld allerdings nur für die Fassade und ein paar Gardinen an den Fenstern gereicht.

Im Gegensatz dazu ist der kleine Ort Niagara-on-the-Lake sehr schön anzuschauen. Die Häuser sind im viktorianischen Stil erbaut. Es gibt 3 Theater im Ort. Leider war das Weihnachtsmusical schon ausverkauft und der Besuch des Shaw (Sprech-) Theaters verbietet sich für uns wegen mangelnder Fremdsprachkenntnisse.



Black Friday in Toronto

In den Einkaufspalästen von Toronto hatten wir den Eindruck, dass es etwas umsonst geben muss. Die größte Schlange gab es am Applestore.

Mitten in der Stadt gibt es ein riesiges Eisenbahnmuseum mit Drehscheibe, Lokschuppen und allem was dazu gehört.

Der CN-Tower war über mehr als 30 Jahre das höchste freistehende Gebäude der Welt (553 m).

Wir haben es allerdings nur bis zum 360° Restaurant auf 351m geschafft, Eigenwerbung: “Eines der besten Restaurants Kanadas”. Die Auffahrt war “for free”. Der Haken bei der Sache: 70 Dollar Mindestverzehr, pro Person versteht sich. In 72 Minuten wird man einmal komplett herum gedreht und kann sich dabei verwöhnen lassen. An der Lammkeule war jedenfalls ordentlich Knoblauch…

Wir haben ganz in der Nähe geparkt, na ja so etwa 3 km weg. Vorher haben wir natürlich die Erlaubnis von Susann, der Chefin vom Sicherheitsdienst, eingeholt. Ihre Rückfrage beim Supervisor hat ergeben, dass wir im Auto schlafen dürfen, wenn wir die Parkgebühr bezahlen. Die Schwierigkeit dabei war, dass der Parkschein formell pünktlich um 11:59 pm hätte verlängert werden müssen. Aber wer soll um die Zeit zur Parkuhr gehen?