Archiv der Kategorie: Südamerika

Magellanpinguine

verbringen die meiste Zeit im Meer. Im Moment ist Brutzeit und sie sind an Land. Gut für uns, denn im Wasser könnten wir sie kaum so gut aus der Nähe beobachten.

Die Nester, meistens mit 2 Eier bestückt, sind mit einigem Abstand zueinander über eine große Fläche verteilt.

Am Pinguinstrand hingegen ist wenig los. Die Tiere müssen sehr lange marschieren um von ihren Nestern zum Meer zu gelangen. Im Wasser scheinen sie zu fliegen an Land hingegen wirken ihre Bewegungen unbeholfen.

Aber ein erfrischendes Bad mit Pflege des Gefieders geht immer:



Schwertwale

auch Orcas oder Killerwale genannt gehören zur Familie der Delfine. Wir wollten die Orcas in ihrer natürlichen Umgebung beobachten und zogen früh morgens los. Zunächst waren 70 km Schotterpiste zu bewältigen, um den Punta Norte auf der Halbinsel Valdes zu erreichen. Dabei mussten wir aufpassen, dass wir kein Guanako überfahren. Die Zeit drängte etwas, da die Schwertwale nur bei Flut in der Nähe vom Ufer zu beobachten sind. Es gibt am Punta Norte ein Besucherzentrum mit sehr netten Rangern, eine tolle Ausstellung und ein Pappmodell (nicht jeden Tag sind die Orcas vor Ort):

Als wir ankamen, sahen wir zunächst, wie sich ein paar Seeelefanten auf dem Strand herumlümmelten:

Es dauerte aber nicht lange und wir sahen “Pao” den Macho (männliches Tier) mit seiner Familie ganz nah am Strand:

Die Rückenflosse wird bei männlichen Tieren bis zu 1,8 m lang!

So wie die Wale hin- und herschwammen, rannten auch die Touristen und Fotografen am Ufer hin und her. Das war sehr lustig anzusehen und wir wurden ebenfalls vom “Orca”-Fieber angesteckt.

Zum Abendhochwasser wollten wir an der Caleta Valdés sein und prüfen, ob es etwas zu sehen gibt. Aber zweimal Glück zu haben, wäre doch zu viel verlangt, oder? Wir ratterten also los, tranken Tee und hielten 1 Stunde Siesta. 5 Minuten nach der Wiederaufnahme der Beobachtung:

wow, strandnah (fast zum Anfassen) 6 Rückenflossen! Wir sind begeistert! Die Gruppe zerstreute sich schnell und die Rennerei am Ufer ging wieder los. Diesmal rannten auch die Ranger mit ihren Funkgeräten mit hin und her und ihre offizielle Drohne kam zum Einsatz. Die Seeelefanten am Ufer ließen sich nicht stören und es gab auch keine Übergriffe seitens der Killerwale. Diese haben hier eine besondere Jagdstrategie entwickelt und jagen in Gruppen auch an Land. Auf dem Rückweg heraus aus dem Nationalpark hielten wir kurz an einer Lagune, um kurz Ausschau zu halten. Glückstreffer Nummer 3: mehrere Wale in der Lagune und sie griffen wirklich mehrmals Seelöwenkolonien am Ufer an:

Da fliegen die Seelöwen… Die Herausforderung für die bis zu 9 Tonnen schweren Brocken ist es dann aber, irgendwie wieder ins tiefere Wasser zu kommen:



Seelöwen und Seeelefanten

im Schutzgebiet südlich von Viedma leben hunderte Seelöwen:

Und hier ist immer etwas los:

Ein paar “Zweibeiner” gibt es auch (weiter links):

Außerdem leben hier im Moment 18 (faule) Seelefanten:

Wir waren so in den Anblick verliebt, dass der der Ranger schon Angst um seinen Feierabend hatte, und uns entgegengelaufen kam, um uns die aktuelle Uhrzeit zu sagen.

Felsensittiche

machen Tag und Nacht einen Riesenlärm. Südlich von Viedma brüten in den steilen Felswänden etwa 30000 Vögel.

Aus dem Wohnmobil aussteigen muss muss nicht unbedingt, denn die Sittiche fliegen direkt am Wohnmobil vorbei:

Natürlich haben wir eine Strandwanderung gemacht, um das Spektakel in vollen Zügen zu genießen:



Campingplätze in Argentinien

Wohnmobile sind hier eher die Ausnahme, so dass es auch keine extra Stellplätze für Wohnmobile gibt. Wir haben gute Erfahrungen mit Municipal Campingplätzen gemacht. Sie werden von den Gemeinden betrieben und sind eigentlich kleine Parkanlagen mit Spiel- und Grillplätzen, auch Pools, die auch rege von der hiesigen Bevölkerung genutzt werden. Am Wochenende kann es dann schon Mal ganz schön laut werden! 

Die Ausstattung ist immer ähnlich. Sie haben Strom, Wasser, Toiletten und Duschen. Mal gepflegt, mal weniger und meist preiswert. 

Die Duschen sind gewöhnungsbedürftig, aber sie funktionieren.  

Damit unser “Hallunke” auch Strom hat, musste Steffen manchmal schon ganz schön „basteln“. 

Im Moment sind die meisten Pools noch nicht in Benutzung, obwohl es um die 30°C warm ist. Das ist für hiesige Verhältnisse noch viel zu kalt! Die Badesaison beginnt am 15.November, so wie früher die Freibäder bei uns am 15.Mai aufmachten. 

Auf jedem Municipal Campingplatz halten sich jede Menge Hunde auf, für die immer mal etwas abfällt.

Wir sind allerdings Katzenfreunde und haben eine Tüte “Whiskas” gekauft. 



Cultura – aplausos

Am Sonntag wird in der Doppelstadt Viedma/Carmen de Patagones am Rio Negro gemeinsam gesungen und getanzt.

Dazu trägt man Tracht und der Gaucho seinen “Sonntagsstaat”.

Carmen de Patagones ist der älteste Ort Patagoniens mit dem ältesten Bauwerk Patagoniens, dem “Torre del Fuerte” (deutsch: Festungsturm).

Er ist nur 14 m hoch! Deshalb haben wir etwas suchen müssen.



Die Esteros del Iberá

sind ein riesiges, im Licht schillerndes Sumpfgebiet in Argentinien. Das Süßwasserfeuchtgebiet umfasst etwa 1,3 Millionen Hektar und ist das zweitgrößte Sumpfgebiet weltweit.

Von der Touristeninformation in Ituzaingó wurden wir nach Loreto geschickt (der Google-Übersetzer musste helfen).

Dort vermittelte man uns eine Bootstour in den Sumpf. Leider war der Campingplatz noch geschlossen und so übernachteten wir direkt in der Stadt vor der Polizeistation. Als wir die Polizisten fragten, ob das in Ordnung sei, wurde das sofort bejaht und man bot uns sogar heißes Wasser an.

Am nächsten Tag regnete es fast den ganzen Tag und wir nahmen die argentinische Gastfreundschaft gern für eine zweite Nacht in Anspruch.

Die Sümpfe sind ca. 160 km lang und werden ausschließlich durch Regenwasser gespeist.

Hier das Bootsteam:

Jessie und Orlando haben sich sehr viel Mühe gegeben und viele Informationen an uns weitergegeben. Es gab sogar ein traditionelles Frühstück mit Maniokgebäck auf dem Boot:

Die Tiere im Naturschutzgebiet sehen Boote und Menschen wohl nicht als Bedrohung an. So kommt man sehr an die Tiere heran:

Das Capybara oder Wasserschwein ist ein Säugetier und gehört zur Familie der Meerschweinchen. Es wird aber bis über 1 Meter lang und bis zu 60 kg schwer.
Kaiman. Die Fluchtentfernung liegt bei etwa 3 Metern. Der Kaiman gibt bei Annäherung ein knurrendes Grunzwarngeräusch ab. Wenn das nicht funktioniert, gleitet er ins Wasser und ist verschwunden, oder nur die Augen schauen noch aus dem Wasser.
Den Namen des Vogels haben wir vergessen, aber Jessie hat uns erklärt, dass das Paar ein ganzen Leben zusammenbleibt. Stirbt ein Vogel, stirbt auch der andere aus Kummer.



Die Iguazú-Wasserfälle – spanisch Cataratas del Iguazú

liegen im Dreiländereck Brasilien, Paraguay und Argentinien. Der Iguazú ist ein sehr breiter Fluss, welcher zunächst ganz gemächlich durch die Landschaft fließt.

Kurz bevor er in den Río Paraná mündet, stürzt er mit einem Höllengetöse auf einer Breite von mehreren hundert Metern 60 bis 80 Meter in die Tiefe.

Dabei fließen bis zu 10000 m³ pro Sekunde Wasser hinab!

Der Wasserfall ist Weltnaturerbe und eines der 7 neuen Weltwunder. Er lockt natürlich viele Touristen an. Mancher Fotograf muss sein Geld auf einer Leiter verdienen…

Auf den Wanderwegen im Park kann man viele Tiere beobachten.

Mariposa
Nasenbär


„Churrasco“ – das brasilianische Grillen 

Weil das nächste Nachtquartier „safe“ sein sollte und wir nicht noch eine weitere Nacht in völliger Schräglage vor ihrem Haus schlafen wollten, brachten uns Estela (deutsch: Stern) und Leonel (Löwe) auf dem Landsitz von George und Béatrice “Refugiu Bela Vista” in Santa Cruz do Sul unter.

Dort wurde abends der Matetee in der Calebasse, dem traditionellen Trinkgefäß, herumgereicht, als würde man eine Friedenspfeife rauchen. Sehr ungewöhnlich für uns!

Da Estela förmlich darauf bestand, uns ihre Farm zu zeigen und wir natürlich auch neugierig waren, ging es am nächsten Tag auf die Farm. Zuerst gab es „Churrasco“, (viel) Fleisch über dem offenen Feuer gebraten. Nichts für Vegetarier!

Gegen Abend wurden für Estela und für mich die Pferde gesattelt.

Die Männer sollten mit dem Quad fahren. Aber der Motor sprang nicht an, so dass daraus nichts wurde. Der Ausritt über die Weiden zu den 400 Kühen im Sonnenuntergang war dafür unvergesslich. 

Leider war es dann auch schnell Zeit ´”Auf Wiedersehen” – vielleicht in Deutschland zu sagen.



Oktoberfest in Santa Cruz do Sul 

In der Region Santa Cruz do Sul leben viele Menschen mit deutschen Wurzeln.1825 kamen die ersten deutschen Siedler hierher. Das Oktoberfest gehört daher zur Tradition und wird so gefeiert, wie bei uns, mit Trachten, Bier und Schrammelmusik.

Und in der ganzen Stadt herrscht Ausnahmezustand.

Wir wurden von Estella und Leonel  herzlichst dazu eingeladen.

Steffen konnte ganz ordentlich mit seiner Lederhose punkten! 

Anmerkung: Eine komplette Windschutzscheibe für den VW Amarok mit Einbau kostet hier 180,05 Euro. Unsere hatte nämlich einen Steinschlag abbekommen. Wir haben die Formalitäten in englischer Sprache erledigt. Bei der Abholung fragte die Mitarbeiterin der Werkstatt, woher wir überhaupt kommen: “Ja aus Deutschland”. “Dann hätten wir auch deutsch sprechen können” war ihre Antwort. Gesprochen wird ein ganz eigenartiger Dialekt, welcher wahrscheinlich von Generation zu Generation weitergegen wurde mit wenig Einfluss von außen (aus Deutschland).