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Andere Länder – andere Vorschriften

In Argentinien haben wir schon einige Male unsere deutschen Propangasflaschen relativ problemlos neu befüllen lassen. Deshalb verschwendeten wir nicht wirklich viele Gedanken daran, wie das wohl in Chile funktionieren wird. Die Antwort ist einfach: gar nicht. Seit Neuestem ist das Befüllen von ausländischen Propangasflaschen in Chile verboten. Es hat einige Zeit gedauert, bis wir herausfanden, wo man chilenische 5 kg Flaschen kaufen kann. Dazu wurde uns ein “Regulator” empfohlen, welcher den Druck nicht auf 30 mbar reduziert sondern den vollen Druck weitergibt. Vielleicht braucht man so etwas, wenn man Schweißen will (?), im Wohnmobil jedenfalls nicht. Wir versuchten also erst einmal eine andere Lösung zu finden: 0,5 kg Propan in einer schicken blauen Flasche für umgerechnet 12 Euro, das war es jetzt auch nicht. Also fuhren wir nach der Siesta noch einmal quer durch die Stadt zu “GASCO” und kauften die Flasche mit dem Hochdruckanschluss. Der nächster Schritt war der Besuch einer “Ferreteria”. Baumärkte wie in Deutschland gibt es eher nicht. Aber viele kleine Läden, welche sich jeweils auf ein bestimmtes Gebiet spezialisiert haben. Der passende Niederdruckregulator lag griffbereit und ein paar Dichtungen nahmen wir gleich mit. Das Gewinde passte erstaunlicherweise ohne Probleme. Beim Montageversuch am Abend zeigte sich aber schnell, dass es so auch noch nicht geht. Die deutschen Gasübergänge haben konische Anschlüsse und das chilenische Gewinde ließ sich dadurch nur eine Umdrehung aufschrauben. Am nächsten Morgen fuhren wir zu “Gomplas”, dort sollte uns geholfen werden.

Zunächst erwischten wir aber die falsche Filiale, Innenausstattung, Gardinen und solcher Kram. Im richtigen Laden angekommen, mussten wir zunächst eine Nummer ziehen und warten. Niemand sprach Englisch, aber wir bekamen (mit Hilfe des Google-Übersetzers) Gashochdruckschlauch und Schraubklemmen und den wichtigen Hinweis, wir sollten zu einer Heizungsfirma “Gasfiteria” fahren, dort würden wir die richtigen Schraubanschlüsse und Schläuche bekommen.

Beim Einparken vorm Laden haben wir mit unserer Höhe fast noch ein paar Telefonkabel gekappt. Beim Ausparken hielt der Nachbar die Kabel mit einem Besen hoch. Gracias! Der Heizungsfachmann hat uns die Schläuche mit den entsprechenden Anschlussstücken fachgerecht montiert. Leider passen die chilenischen Gasflaschen nicht in unseren Gaskasten. Sie sind ca. 1cm zu hoch und so passt nur eine Flasche etwas schräg hinein. Vielleicht dann doch lieber umfüllen?



Entlang der Goldroute

Nach problemloser Einreise nach Chile und bevor wir Feuerland gänzlich verlassen, machten wir einen Umweg der uns entlang der sogenannten Goldroute führte. Hier in der Pampa sagen sich Fuchs und Biber “Gute Nacht”.

Das sind Lengabäume oder auch Südbuchen, die mit grünweißen Gespinsten, einer Parasitenpflanze behängt sind:

Der Goldschürfbagger “Draga Russfin” erinnert an ehemals goldene Zeiten, die auf Feuerland aber relativ kurz waren (1888-1908).

Weiter ging es auf Schotterpisten durch sturmgepeitschstes Land.

Für den Parque Pingüino Rey hatten wir eine Anmeldung. Erst seit 2010 brüten die Königspinguine in der Bucht “Bahia Inutil”. Die Königspinguine sind die zweitgrößte Pinguinart und sie sehen wirklich sehr schön aus.

Die Besucherzahl ist limitiert und auch die Besuchszeit. Aber nach einer stürmischen Stunde freuten wir uns auf einen heißen Tee in unserem Camper.

Mal kurz nach Chile

Die Einreise nach Chile verlief ohne Probleme. Die Veterinärkontrolle wurde gründlich durchgeführt, aber wir hatten vorsorglich Fleisch, Wurst, Käse, Eier, Gemüse und Obst vollständig aufgegessen.

Der Nationalpark Pali Aike mit seinen Vulkankegeln war in der sonst flachen Steppenlandschaft schon von Weitem zu sehen.

Wer eine Toilette nachweisen kann, darf im NP auch übernachten. Um vor Sturm etwas geschützt zu sein, stellten wir uns hinter eine Hütte. Von der Seite reichte die Lava bis an unserer WoMo heran.

Bei den hier in Patagonien herrschenden Winden, bekommt man die Autotüren kaum auf oder wieder zu. Man sollte auf jeden Fall beide Hände zum Festhalten benutzen und die Füße ordentlich abstützen.

Vulkankrater, Lavagestein mit Blumen

Und immer wieder begegnen wir Guanakos.

Weil es uns so gut gefiel, beschlossen wir, eine weitere Nacht zu bleiben. Wir hatten aber nicht damit gerechnet, dass ein NP auch einmal Ruhetag hat. So mussten wir etwas übereilt den Park verlassen. Dann ging alles ganz schnell. An der Fähre nach Feuerland stellten wir uns am Ende der Autoschlange an. Nach einer Stunde und einer unspektakulären Fahrt über die Magellanstraße erreichten wir “Tierra del Fuego-Feuerland”.

Im nächsten Ort stellten wir uns vor die Touristeninformation mit vollen Service alles kostenlos: heiße Duschen, Toilette, Strom, Wasser und schnelles Internet.