Archiv für den Monat: März 2022

Wilde Tiere im Park

Der Ort Kamloops am Hwy 1 hat nicht wirklich viel zu bieten, bis auf den BC Wildpark. Das Besondere gegenüber einem Zoo ist, dass hier verletzte einheimische Tiere und Tiere die nicht mehr ausgewildert werden können, ein Zuhause haben. Einige davon haben wir schon in freier Wildbahn gesehen, aber bisher noch keine Eule und keinen Bären.

Eine Eule mit offenen Augen zu fotografieren, war schon eine Herausforderung.

Zwei Grizzlys waren bereits aus der Winterruhe erwacht. Die Schwarzbären hingegen schliefen noch.

Einer kam so nah ans Gitter, dass wir seinen Atem spüren konnten.

So nah möchten wir bei unseren Wanderungen keinem Bären kommen. Erste Bärensichtungen des Jahres gab es im Banff NP. Zur Sicherheit haben wir in unserem Lieblingsbaumarkt “Canadian Tire” Bärenspray gekauft.

Dabei wurden wir registriert und ausgiebig belehrt. Wir sollen auf keinen Fall Menschen besprühen. Wie wir dem Bären das Zeug in die Augen und in die Nase sprühen sollen, ohne uns selbst zu besprühen, blieb unklar. Alternativ kann man beim Wandern Krach auch machen: immer reden, singen, pfeifen, Glöckchen bimmeln lassen…



Myra Canyon Trestles – Kettle Valley Railway

“Trestle”, was ist das? Der Google Übersetzer sagt: das Gestell, der Bock, das Gerüst.

Hier ist die Auflösung: Holzbrücken für die Eisenbahn. Anfang 2003 wurden die 16 Holz- und 2 Stahlbrücken in die Liste der geschützten Gebiete in Kanada aufgenommen. 7 Monate später sind die Brücken einem verheerenden Waldbrand zum Opfer gefallen. Innerhalb von 2 Jahren wurden sie wieder aufgebaut und sind heute ein Naherholungsgebiet zum Wandern und Radfahren. Die beiden Stahlbrücken sind viel breiter als die Holzbrücken. Warum?

Ganz einfach: um den Bahnbetrieb nicht für längere Zeit unterbrechen zu müssen, wurden diese um die vorhandenen Holzbrücken herum gebaut.

Und warum haben die Holzbrücken diese Ausbuchtungen? Ein Aussichtspunkt für die Touristen etwa? Nein, dort standen die Fässer mit Wasser, um ggf. einen von den Dampflokomotiven verursachten Brand schnell löschen zu können.

Wir blieben für die Nacht gleich auf dem Wanderparkplatz stehen und wurden mit einem eindrucksvollen Sonnenuntergang belohnt.



Weingut Sperling (Kelowna – British Columbia)

Bei unserer Weinverkostung beim “Sperling” im Okanagan Valley haben wir erzählt, dass wir für ein paar Tage nach Whistler zum Skilaufen wollen. Das sorgte für reichlich Unverständnis: “Warum fahrt ihr nicht nach Big White Mountain? Das ist nur ca. 45 Minuten von Kelowna entfernt und Ski fahren könnt ihr dort super.” Wir nahmen den Rat an und fuhren ins Big White Mountain Ski Ressort. Ins Hotel wollten wir nicht, obwohl man von jeder Hoteltür ins Skigebiet starten kann. Wir sind Camper (!) und für uns musste der etwas schlammige Parkplatz des Dorfliftes genügen.

Es gab 8 beheizte Toiletten mit warmen Wasser.

Und geheizt sind wir nach einem ganzen Winter Corona-Auszeit ganz ordentlich. Das Skigebiet liegt auf 1500 bis 2300 m. Es gibt nur Naturschnee, keine Schneekanonen. Ein Einheimischer erzählte uns, dass typischerweise um diese Jahreszeit 3,5 m Schnee liegen, aber in diesem Jahren 1,5 m fehlen. Die Bedingungen waren trotzdem traumhaft, toller Schnee bis zum Nachmittag, kein Anstehen und leere Pisten. Gefahren wird, typisch amerikanisch, innerhalb der Grenzen des Skigebietes überall, also auch zwischen den Bäumen und ganz legal außerhalb der Pisten. Manchmal liegt ein junger Felsen ohne Vorwarnung mitten auf der Piste, aber an Einmündungen wird angezeigt, wohin man blicken soll.

Nach dem Skitag war natürlich eine Stärkung erforderlich.

Wir sind ja nicht mehr die Jüngsten und es heißt ja nicht umsonst: “Ohne Verpflegung keine Bewegung”.

Ski heil, jetzt kommt hoffentlich der Frühling.



Campingplätze Walmart und Casino

Geht es um kostenloses Übernachten im Wohnmobil, sind die Parkplätze der Supermarktkette Walmart die erste Adresse.

Der Gründer von Walmart Sam Walton war selbst ein begeisterter Campingfreund und soll in seinem Testament verfügt haben, dass Camper von den Parkplätzen der Walmartkette nicht verscheucht werden sollen.

Allerdings nehmen auch beim Walmart die Campingverbote zu. Schön im Grünen gelegen und ruhig sind sie auch nie. Um nicht am falschen Platz zu stehen, befragt man am besten die App “iOverlander”. Dort sind viele Orte, an denen man frei stehen kann, vermerkt. Privatland ist immer absolut tabu, aber im “öffentlichen Land” verwaltet vom Bureau of Landmanagement ist Camping fast immer erlaubt. Einige Male haben wir aus der Not heraus auch auf Parkplätzen von Spielcasinos übernachtet. Dazu muss man sich beim Sicherheitsdienst anmelden. Auf die Frage hin, ob wir für eine Nacht bleiben können antwortete der Mann von der Security: “Yes Sir, follow me”

und wir wurden umgehend an einen sicheren Platz geleitet. Glücksspiel ist in den USA nur in wenigen Bundesstaaten erlaubt. Die Casinos welche wir kennengelernt haben, standen auf der grünen Wiese im Indianerland. Neben dem Casino gab es meistens ein Hotel mit Spa-Bereich. Gezockt haben wir nicht (wir wissen auch nicht wie es geht und geben unser Geld für Bier aus). Aber die Pizza war hervorragend. Getankt haben wir dann auch noch.

Preise in US$ pro Gallone bei Barzahlung, Diesel also ca. 1,05 € pro Liter.



Von 0 auf 1800 Meter

Im Olympic Nationalpark im Bundesstaat Washington kann man innerhalb einer Stunde von Meereshöhe

in die schneebedeckten Berge auf ca. 1800 m Höhe fahren. Dabei durchquert man den Regenwald, der meistens in dichten Wolken liegt.

Ohne Moos ist nichts los.
Im Hintergrund ist schon Vancouver Island in British Columbia, Kanada zu sehen.

Wenn man Glück hat, sieht es bei der Ankunft oben dann so aus:

Also, die Schneeschuhe raus und los geht es!



Strandleben

Jeder genießt das Meer und den Strand auf seine Weise:

auf dem Rücken der Pferde,

ganz amerikanisch in seinem Auto,
wieder andere beobachten den Strand aufmerksam von oben,
manche lümmeln nur herum,

Wir sind keine Fans vom tagelangem Herumliegen am Strand. Dazu ist es im Moment auch noch ein bisschen zu kalt. Aber für einen ausgiebigen Strandspaziergang sind wir jederzeit zu haben.

Grog oder Glühwein?


Groß, hoch, alt oder größer, höher, älter

It’s America! Wir haben sie jetzt alle gesehen:

1. Die ältesten Bäume der Welt sind ca. 4000 Jahre alt und stehen im Ancient Bristlecone Pine Forest nahe Bishop, Kalifornien.

Balfourianae auch Borstenkiefer

Wir sind gewandert und nicht den Scenic Drive entlang gefahren! Am Tag vorher haben wir Florin getroffen. Er stammt aus Sibiu (Hermannstadt) und ist heute Lehrer in Los Angeles: “Das müsst ihr unbedingt gesehen haben!”.

Tolle Formen

2. Die Dicken mit der größten Biomasse stehen im Sequoia NP und im Kings-Canyon. Sie werden ca. 2000 Jahre alt und “nur” 80 Meter hoch.

Sequoia auch Mammutbaum
Mark Twain Stumpf, Abbildung ähnlich (oben steht nicht Mark Twain!)

3. Die höchsten Bäume der Welt stehen küstennah in Nordkalifornien. Sie werden über 100 m hoch. Die Wälder sind riesig!

Wald aus Küstenmammutbäumen (Redwoods)

Durch ihre weit ausgetreckten Wurzeln sind sie sehr widerstandsfähig gegenüber starken Winden und starken Wasserströmungen.

Big Tree

Das kommt uns irgendwie

russisch vor.

Es gab, man glaubt es nicht, bis 1841 russische Siedler in Kalifornien. Das Ziel der Russen war weniger die Eroberung des amerikanischen Westens, sondern mehr die Versorgung der russischen Kolonien in Alaska vor allem mit Lebensmitteln und allem Notwendigen sicherzustellen. So wurde um 1810 Fort Ross gebaut.

Die Kanonen dienten der Verteidigung gegen die Spanier und wurden nie auf die indigene Bevölkerung abgefeuert.