Archiv für den Monat: Oktober 2021

Saint John

Eine der Hauptattraktionen in Saint John sind die “Reversing Falls”.

In Abhängigkeit von den Gezeiten fließt der Fluss abwärts (zum Meer hin),

oder aufwärts (zur Quelle hin).

Zwischendurch steht er auch kurz (ein paar Minuten) still.

Unser Trugschluss war, dass wir dachten, der Stillstand findet genau zur Zeit von Ebbe oder Flut statt. Nein so ist es nicht, genau dazwischen steht das Wasser still. Wer kann das erklären?

Da wir Phase 2 und 3 wegen der hereinbrechenden Dunkelheit so nicht dokumentieren konnten, mussten wir einmal (etwas unruhig) in der Stadt übernachten.

Irving-Papierfabrik am gegenüberliegenden Ufer

Der Wasserstand änderte sich heute “nur” um ca. 6,5 m. An anderer Stelle der “Bay of Fundy” änderte sich der Wasserstand um bis zu 21 m! In Abhängigkeit von der Stellung der Sonne und des Mondes werden aller ca. 6,5 Stunden Millionen Tonnen von Wasser in die Bucht gedrückt oder fließen wieder heraus.



Die “Broad Leaf Farm”

ist eine Erlebnisfarm, auf der man verschiedene Freizeitaktivitäten erleben kann. Es gibt aber auch Tiere. Wir haben über 20 Kühe und Kälbchen gezählt.

Das Tierwohl steht hier an aller höchster Stelle!

Der Rest der Herde lebt aber draußen auf der Weide.

Heute am Sonntag ab 12 Uhr wird geritten. Wir haben gekniffen, denn uns fehlt der Cowboyhut.



Prince Edward Island (PEI)

Prince Edward Island ist eine Insel und eine der Provinzen von Kanada. Es gibt eine Fährverbindung von Pictou (Nova Scotia) nach PEI (22 km) und die Confederation-Brücke (13 km lang).

Bezahlen muss man nur einmal beim Verlassen der Insel, 48 CAD. Die meisten Inselbewohner leben vom Tourismus, dem Fischfang und der Landwirtschaft. Die Erde auf der gesamten Insel ist rot und so leuchtet die Steilküste in der Abendsonne rot.

Es gibt breite und lange Sandstände, die zu ausgiebigen Wanderungen einladen.

Im Oktober ist hier nichts mehr los. Selbst der Fuchs wundert sich über leere Müllbehälter.

Die Touristen sind weg und so haben die meisten Campingplätze und Provinzial Parks dichtgemacht. Diese Tatsache wird in den nächsten Wochen und Monaten für uns zum Problem werden, denn wir müssen entsorgen und brauchen frisches Wasser.

Der Leuchtturm weist den Weg.


Cannabis

In Kanada ist Cannabis in kleinen Mengen frei erhältlich! Man kann es ganz einfach im Schnapsladen erwerben!

Der Konsum ist allerdings, mit einigen Ausnahmen, auf den privaten Bereich eingeschränkt. Keine Sorge damit fangen wir nicht auch noch an.

Und es gibt es doch. Nach längerer Suche ist es uns gelungen, ein Weizenbier ausfindig zu machen:

Wir haben sogleich eine größere Menge bevorratet. Leider ist unser WoMo etwas zu klein.



Haustiere, Müllsäcke und andere Verbote

Man denkt immer in Deutschland ist alles überreguliert. Aber auch in Kanada gibt es Regeln, welche einzuhalten sind und die auch eingehalten werden. An einem haltenden Schulbus vorbeizufahren (übrigens aus beiden Richtungen) ist ein sehr schlimmes Delikt. Bei Rot über die Ampel zu fahren ist nicht so schlimm, zumindest in Nova Scotia ist rechts abbiegen bei Rot erlaubt. In ausgezeichneten Schulzonen und in Baustellen werden die Strafen für Geschwindigkeitsüberschreitungen einfach verdoppelt!

Verbotsschilder aller Art sind in jeder Form zu finden:

Bitte keine Tiere in den Toiletten und Waschräumen
Hunde sind anzuleinen
Keine schwarzen Mülltüten verwenden (durchsichtig müssen sie sein)


Einkaufserlebnis auf Prince Edwards Island, kurz PEI

Am Abend zuvor hatten wir uns am Lagerfeuer nett mit einem Inselpärchen aus Charlottetown unterhalten und zwei Einkaufstipps bekommen:

  • jeden Samstag findet in Charlottetown ein Farmermarkt statt
  • und Roggenmehl gibt es sehr wahrscheinlich bei “Bulk Barn”, einer Einkaufskette.

So fuhren wir am Samstag nach Charlottetown, der Provinzhauptstadt von PEI. Der Farmermarkt, eine Markthalle, war sehr gut besucht.

Auch wir kauften ausgiebig ein, unter anderem Vollkornbrot, Honig, Obst, Gemüse und Bratwürste zum Grillen.

“Bulk Barn” hat vorwiegend lose Waren und man kann sich selbst alles in Tüten schaufeln (natürlich werden ausschließlich Plastiktüten verwendet…).

Offene Waren und die “umweltfreundlichen” Tüten wären zu Hause auf jeden Fall an den EU-Bestimmungen gescheitert. Auf die Tüte bzw. den Klipp muss man die Warennummer schreiben und damit zur Kasse gehen. Das Angebot ist riesig. Eine so große Auswahl haben wir noch nirgendwo gesehen.

Ursprünglich wollten wir nur Roggenmehl kaufen, aber am Ende wurde es doch ein wenig mehr (Gummitiere, Tee, Vollkornschrot und einiges mehr). Überredet, aber an der Kasse gab es 5 kanadische Dollar Rabatt.



Meditatives Wandern

Der 300 km lange Cabot Trail Highway ist heute eine aalglatte Straße, die sich wie eine Schlange durch das Hochland von Cap Breton windet. An exponierten Stellen gibt es Fotopoints, wo man schon vom Auto aus, spektakuläre Aufnahmen machen kann. Die Straße soll nicht immer so gut gewesen sein. Eng, nah am Abgrund und mit Frostaufbrüchen war sie eher ein Nervenkitzel für den Fahrer.

Wer den Cabot Trail nicht nur fahren möchte, für den gibt es auch eine große Auswahl ganz unterschiedlicher Wanderungen. Oft ist man dabei allein unterwegs und kann die Landschaft genießen. Eben „Meditatives Wandern“. Hier ein paar Impressionen:



Unserem ersten richtigen Sonnenuntergang

folgte eine sehr stürmische und unruhige Nacht. Unser Wohnmobil wurde ordentlich hin und her geschüttelt.

Darum merke: Bei der Auswahl des Stellplatzes das örtliche Wetter nicht vernachlässigen! Wir standen mit ein paar anderen Campingfreunden oben an der Steilküste. Die sind aber nachts mit ihrem Zelt samt Inhalt und Hund an eine etwas geschütztere Stelle umgezogen.