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Ewiger Frühling

In den letzten 12 Wochen sind wir, von Mexiko kommend, an der nordamerikanischen Pazifikküste entlang, kontinuierlich ca. 4000 km nördlich gefahren. Seitdem erleben wir den Frühlinganfang. Blühten Ende Februar in Kalifornien die Obstbäume und Wiesen,

stapfen wir hier im Norden von Britisch Kolumbien Mitte Mai noch durch knietiefen Schnee.

Auf Vancouver Island haben uns die Einheimischen erzählt, dass es in den letzten 50 Jahren noch nie so einen kalten Winter/Frühling gegeben hat.



Mahlzeit

So ein Langzeiturlaub macht hungrig. Beim Kochen ist Einfallsreichtum gefragt. Wir haben im Camper keine Backröhre und einen Braten mit Niedrigtemperatur über mehrere Stunden zu garen, entfällt natürlich auch.

Wenn es das Wetter einigermaßen zuließ, haben wir auf dem Außenkocher gebraten und gekocht. Hier ein Auszug unseres Speiseplans:

Sauerkrautpfanne und Bolognese
Burger, Fish & Chips (vom Heilbutt) und Bier
Pizza geht immer und gibt es überall
Aus dem Meer
Roggenbrot (Sauerteig) im Gasgrill gebacken
Auf besonderen Wunsch: Milchreis mit Zucker und Zimt, Apfelmus
Rippen, grüne Bohnen, Kartoffelmauke

PS: Wir sind bei manchen Gerichten inzwischen mindestens bei der dritten Wiederholung. Nudeln, Reis, Couscous gehen immer und sind schnell zubereitet.



Baumkunst

Als Geocacher kommt man auch hier an Orte, die einem nicht einmal vom örtlichen Besucherzentrum empfohlen werden.

Festlich geschmückter Geocache

Dieses Mal war es eine kurze Inselwanderung mit kunstvollen Baumschnitzereien.

Nicht nur Kinder lassen sich davon anstecken, den nächsten “Kumpel” zu entdecken.

Auch wir beide standen dabei im Wettbewerb.

Übrigens wurden für diese kleine Kunstwerke nur riesig große alte Schwarzpappelbäume benutzt.



Mit dem Schiff durch die Inside Passage

Wir sind mit der “Northern Adventure” von BCFerries von Port Hardy, ganz im Norden von Vancouver Island, nach Prince Rupert ca. 500 km nordwärts gefahren.

Unseren Hallunken haben wir im Bauch des Schiffes “verstaut”. Aufgefahren wurde rückwärts!

Das ist ein anderer Camper, wir sind ja schon an Bord.
Los geht’s.

Die Fahrt dauert, mit 2 Stopps in Bella Bella und Kemtu, 22 Stunden.

Abendstimmung
Sonnenuntergang
Blick aus dem Kabinenfenster
Am nächsten Morgen hängen die Wolken tief

Die ersten Wale wurden noch über Lautsprecher ausgerufen: “Dear passengers, a humpback whale on the left side”.

Dann musste man sich selbst bemühen. Bei ruhigem Wasser ist es nicht so schwer, einen Wal zu sichten. Zunächst sieht man Blasen an der Wasseroberfläche.

Dann atmet er/sie aus und wieder ein.

Und manchmal zeigt er dann auch noch seine Schwanzflosse.

Die Halterungen für die Rettungsboote waren leer, aber es gab auf dem Deck mindestens 4 Rettungsringe!

Es waren auch nur wenige Touristen unterwegs.

Für uns war es ein tolles Erlebnis.



Rückenschwimmer

Seeottern sind Rückenschwimmer und können bis zu 75 Muscheln pro Stunde fressen.

Wir haben einen Seeotter beobachtet, wie er Muscheln auf einen Stein schlug, um sie zu öffnen. Er hielt die Muschel zwischen seinen Vorderpfoten. Der Stein lag dabei auf seiner Brust, während er auf dem Rücken schwamm!

Wikepedia bestätigt, dass Seeottern, neben den Affen, die einzigen Säugetiere sind, die Werkzeuge zur Nahrungssuche benutzen.

PS: Na ja, manche Menschen können das auch…

Sei vorbereitet

Der Baumstramm auf dem Dach ist uns zum Glück erspart geblieben.

Vielen Holztransporten sind wir zum Glück auch nicht begegnet. Sie haben auf Forststraßen jederzeit Vorfahrt und man muss unter Umständen einige Meter (oder eine längere Strecke) rückwärts fahren. Wir sind uns nicht sicher, ob die Ureinwohner hier in Kanada Faustkeile benutzt haben. Aber genau so ein Teil hat sich mit der Spitze zuerst in unseren Reifen gebohrt.

Zum Glück hatten wir zum Frühstück Bockwürste European Style (hier: Frankfurter!) gegessen und so wir haben die Radschrauben mit Mühe und Not herausgedreht bekommen.

Die gute Nachricht in der Autowerkstat war: “it’s fixable”. Somit ist unser Ersatzrad jetzt zweimal geflickt. Die anderen Räder sind aber ohne Flicken und wir hoffen, dass wir es ohne Probleme zurück an die Ostküste schaffen (ohne Umwege sind das nur 5000 Kilometer).



Port Alice – Seeotterhauptstadt von Kanada

Auf der anderen Seite des Wassers soll es hunderte Seeotter geben.

Quelle: https://www.mycomoxvalleynow.com/

Aber wir kommen nicht hin, denn es werden Anfang Mai noch keine Touren angeboten. Zum Paddeln ist es uns noch zu kalt und wahrscheinlich ist es auch zu weit für einen Tagesausflug. Schade!



Woss Lookout

Beim 3.Anlauf, den Wanderparkplatz auf diversen Fortstraßen zu erreichen, hatten wir Erfolg.

Hier ging es auch nicht weiter.

Der Woss Lookout war von 1948 bis 1987 ein Feuerwachturm.

Zum Aussichtspunkt gibt es einen 1,9 km kurzen, aber sehr beschwerlichen, steilen Weg.

Für den “firefighter” muss es eine tägliche Herausforderung gewesen sein, zu seinem Arbeitsplatz zu kommen. Wir waren am Abend jedenfalls ordentlich geschafft.

Unterwasserwelten

Was hier aussieht wie Apfelringe von Haribo sind Seeanamonen bei Niedrigwasser:

Sie leben und bei Berührung ziehen sie sich zusammen. Im Wasser schauen sie so aus:

Auch diese Schalentiere warten auf die Flut:

Und wir haben wieder etwas dazugelernt:

deutschenglisch
Schalentiere shellfish
Schellfischhaddock