Archiv des Autors: Sabine

Straße der Jesuitenestancias – UNESCO Weltkulturerbe

Die Jesuiten haben zu Beginn des 17.Jahrhunderts die älteste Universität Argentiniens in Cordoba gegründet. Die “Manzana Jesuitica” ist ein Gebäudekomplex bestehend aus Universität, Kirche, Schule und Wohnräumen.

Neben der Kirche war die alte Universitätsbibliothek mit einer kartografischen Sammlung für uns interessant. Hier gab es Karten von Europa aus dem Jahr 1561 zu sehen und Karten, wo der Amazonas noch bis Patagonien reichte. Zur Finanzierung ihrer Tätigkeit erwarben die Jesuiten 5 Landgüter (Estanzias) in der Umgebung von Cordoba.

Hier arbeiteten Einheimische, die von den Mönchen zum Christentum bekehrt werden sollten. Sie betrieben Landwirtschaft, Viehzucht, machten Wein und stellten Textilien her. Im Jahr 2000 wurde die “Manzana Jesuitica” und die die Estancias zum UNESCO Weltkulturerbe ernannt. Der Erhalt der Anlagen ist aufwändig und kostet viel Geld, was wohl nicht immer vorhanden ist. Verwunderlich für uns war deshalb auch, dass für die Besichtigung kein Eintritt erhoben wurde.

Das Cordoba in Argentinien

Cordoba ist die zweitgrößte Stadt Argentiniens und die Universitätsstadt des Landes. Alle touristischen Sehenswürdigkeiten kann man erlaufen. Es gibt viele schöne Bauten aus der Kolonialzeit, unzählige Kirchen, schöne Plätze, Parks und Museen.

Iglesia del Sagrado Corazón de Jesús
Kathedrale von Córdoba (Catedral de Nuestra Señora de la Asunción de Córdoba)

Am Mittwoch ist der Eintritt frei! Wir haben 3 Museen geschafft: 2 Kunstmuseen und eine Fotoausstellung.

Jahressringe
MUSEO PROVINCIAL DE FOTOGRAFÍA PALACIO DIONISI

Nach so vielen Eindrücken kann man sich in dem 17 Hektar großen Sarmiento-Park inmitten der Stadt erholen und einen Mate-Tee trinken. Wir entschieden uns aber für die “Happy Hour” in einer der vielen Bars und Kneipen der Stadt. 2 halbe Liter Bier kosteten 5000 Peso also umgerechnet etwa 3,70 €.

“Nur” 5 Stunden relaxen

Fiambala klingt nicht nur gut, sondern dieser kleine Ort in der Wüste aus Steinen und Sand ist eine Oase der Erholung. Aus einer Felsenschlucht oberhalb des Ortes sprudelt nämlich 51°C heißes Wasser und fließt durch natürliche Becken bis es sich beim letzten auf 37°C abgekühlt hat. Man hat die Möglichkeit, sich ab 8 Uhr, 14 Uhr oder 20 Uhr für 5 Stunden “kochen” zu lassen. Noch im Dunkeln fuhren wir die 15 Kilometer bergauf und standen zur Verwunderung der Eingangskontrolle samt seiner beiden Hunde schon 10 Minuten vor der Zeit an der Schranke.

Die erste Viertelstunde hatten wir das gesamte Bad für uns allein.

Pünktlich um 13 Uhr wurden alle Besucher aufgefordert, das Bad zu verlassen.

Quilmes

Wir kennen und mögen Quilmes-Bier

und wissen, dass es in Buenos Aires ein Stadtviertel Quilmes gibt. Aber dass die Quilmes die letzten Ureinwohner im Calchaquistal waren, die gegen die Spanier kämpften und 1665 endgültig den Kampf verloren, erfuhren wir, als wir die Ruinen von Quilmes besichtigten.

2000 Stammesmitglieder wurden gefangen genommen und nach Quilmes deportiert. Den 1200 Kilometer langen Marsch überlebten nur ca. 400 von ihnen. Die Quilmes waren sozial und wirtschaftlich sehr gut organisiert. Die Siedlung, aus dem 10.Jahrhundert, die terrassenförmig angelegt ist, sieht ein bisschen aus wie die Inkasiedlung am Machu Picchu.

Zu Hochzeiten lebten hier ca. 4000 Menschen. Sie kämpften gegen die Inkas und verloren gegen die spanischen Eroberer. Heute leben einige Nachkommen der Quilmes im Bereich der archäologischen Stätte.

Über den Kamm der Anden nach Argentinien

Nach 5 Tagen in San Pedro de Atacama hieß es Abschied nehmen von dem uns sehr sympatischen Land Chile. Der Jamapass mit 4831 m Höhe ist eine der höchsten asphaltierten Fernstraßen in Südamerika. Nach der letzten Reparatur an unserem Auto (Dieselpartikelfilter) waren unsere Gefühle gemischt.

Aber unser “Hallunke” machte es mit Bravour. Die 280 Kilometer auf der Passstraße waren ein tolles Erlebnis mit einzigartigen Landschaften, tollen Farben und Vicuñaherden.

Eine kleine Tierkunde am Rand: Vicuñas, Guanokos, Lamas und Alpakas gehören zur Familie der Kamele. Während Lamas und Alpakas gezüchtete Haustiere sind, leben Guanakos und Vicuñas in Freiheit. Letztere in Höhen bis zu 5500 m Seehöhe.

Was sie da zu fressen finden, ist uns unklar. Da gibt es nämlich augenscheinlich nichts.

Die Fellfasern von Vicuñas sind feiner als Seide und für einen Pullover muss man ca. 4000 Euro locker machen. Das gibt unsere Reisekasse wohl nicht her! So ein Tag ist dann auch schnell vorbei und so stellten wir uns für Nacht vor die Polizeistation des argentinischen Bergdorfs Susques, auch das Tor zu den Anden genannt.

Auf ca. 4000 m Höhe haben wir leider nicht so gut geschlafen.

Baden wie im Toten Meer

In der Lagune Cejar 18 km südlich von San Pedro de Atacama, kann man baden wie im Toten Meer, nur dass man dabei auf die Anden schaut, die hier knapp 6000 m hoch sind. Die Besucherzahl ist begrenzt. Man bucht seinen Slot im Internet. Wir hatten unseren Badetermin für 11 Uhr ausgewählt. In der Nacht ist es nämlich mit Temperaturen um 5°C schon sehr kühl. Wenn hingegen die Sonne scheint, ist es recht heiß und das Baden, eher Liegen in der Lagune, angenehm frisch.

Duschen gab es nach dem Baden auch. Allerdings waren nur 30 Sekunden Duschzeit pro Person vorgesehen.

In der Wüste ist Wasser knapp.



Auch der Olivenanbau in Chile hat eine lange Geschichte

Die Spanier brachten nicht nur den Wein, sondern auch die Oliven nach Chile. Da wir kaum noch Olivenöl hatten, lag es nahe, eine Olivenplantage aufzusuchen. Die Plantage von Daisy Rojas im Huascotal ist seit vielen Generationen in Familienbesitz und einige Olivenbäume sind fast 500 Jahre alt.

Nach einem informativen Rundgang über die Plantage mit alten Gerätschaften

und kleinen Olivenbäumen verschiedener Sorten aus verschieden Ländern,

ging es zur Verkostung.

Mit einem Mix aus Englisch, Spanisch und Improvisation versuchte uns Daisy etwas über Herstellung, Geruch und Geschmack der verschiedenen Oliven zu vermitteln. Uns hat die Tour viel Spaß gemacht und natürlich haben wir auch ihre Produkte gekauft.



Das Leben ist zu kurz, um schlechten Wein zu trinken.

Nicht die Franzosen brachten den Wein nach Chile, sondern schon die spanischen Eroberer im 16.Jahrhundert. Dies und noch Vieles mehr haben wir im Weinmuseum in Santa Cruz im Colchaguatal erfahren.

Erst am Anfang der 1980er-Jahre mit der Einführung moderner Weinproduktionsmethoden, das heißt die Verwendung von temperaturkontrollierten Edelstahltanks, gelang Chile der Aufstieg zum anerkannten Weinland. Bei “Jacques-Weindepot” haben wir die ein oder andere Flasche Wein aus dem Centralvalley oder dem Colchaguavalley gekauft und mit viel Genuss getrunken.

Unseren ersten Weinstopp legten wir im Mauletal ein. Auf ein Verkostung beim Weingut Balduzzi haben wir verzichtet und stattdessen 6 Flaschen (1 Rose, 1 Chardonnay und 4 unterschiedliche Rotweine) einpacken lassen. (in Chile gilt die Promillegrenze 0,0). Nach dem Kauf ging es weiter ins Tal hinein zum “Agroturismo-Camping”. Wieder einmal waren wir die einzigen Gäste, wurden umso herzlicher begrüßt und mit Bananen beschenkt, obwohl uns Weintrauben, Feigen, Pfirsiche, Katzen und Tomaten förmlich in den Mund fielen.

Die verkosteten Balduzziweine schmeckten uns sehr gut.

Was wir uns keinesfalls entgehen lassen wollten, war ein Besuch auf dem Weingut “Montes Alpha” mit Besichtigung der Weinhänge, des Weinkellers und einer Verkostung.

Die Einrichtung war sehr modern und durchgestylt. Die verkosteten Spitzenweine (im Marketing auch “ikonische Wein” genannt) sind schon etwas Besonderes. Die Preise sind natürlich auch besonders (hoch).

Das Weingut “Neyen” hat sich ökologischen Weinbau, ohne den Einsatz von Pestiziden, auf die Fahne geschrieben. Wir übernachteten direkt vor dem Tor und waren somit morgens die ersten Gäste.

Insgesamt sinkt der Absatz von Weinen weltweit und das bekommen auch die Weingüter in Chile zu spüren. Die wenigsten Weingüter sind noch, wie es ursprünglich war, in Familienbesitz, sondern sie gehören großen internationalen Firmen.



Manche mögen’s heiß

In der Gegend, wo wir gerade sind, gibt es eine Reihe von Vulkanen und damit auch unzählige heiße Quellen. Manche der Thermen sind nur per Boot oder mit einem Allradfahrzeug erreichbar. Wir hatten uns die “Termas Geometricas” ausgesucht. Entworfen hat sie der chilenische Architekt German del Sol. Er ist dafür bekannt, dass die von ihm entworfenen Objekte gut in ihre natürliche Umgebung passen. Um zur Therme zu gelangen mussten wir 27 Kilometer Schotterpiste durch den Urwald fahren. Der Eintrittspreis von umgerechnet 48 Euro (pro Nase) war kein Schnäppchen. Die 500 m lange Anlage war in eine Bergschlucht gebaut. Über Holzstege konnte man die 18 “natürlichen” Becken mit unterschiedlichen Temperaturen erreichen.

Nachdem wir alle ausprobiert hatten, wechselten wir nur noch zwischen einem Becken mit 46°C

und dem Wasserfall zur Abkühlung mit 9°C.



Ein Tag am Vulkan Osorno

Der Osorno ist 2652 m hoch. Das letzte Mal ist er im Jahr 1869 ausgebrochen und er sieht ein bisschen aus aus wie der Fujijama (3776,24 m) in Japan, nur nicht ganz so hoch.

Wir verbrachten die Nacht am Fuße des Vulkans, nahmen ein morgendliches erfrischendes Bad im Llanquihue-See mit Blick auf den Vulkan.

Dann fuhren wir zur Talstation des Skigebietes auf den Berg und frühstückten zunächst mit einer herrliches Aussicht auf den gesamten See und die Umgebung.

Den Lift ließen wir links liegen und stiegen aus eigener Kraft 830 Höhenmeter hinauf. Die Aussichten auf den Vulkan und den im Tal liegenden See wechselten förmlich im 10-Sekundentakt, mal dichte Wolken und kurz später blauer Himmel und Sonnenschein.

Nach einem schönen Tag gab es zum Abendbrot am See Papas, Chucrut und Kassler (Kartoffeln, Sauerkraut und Kassler).