Archiv des Autors: Steffen

09.09.2019 – Von Nisyros nach Simi (33,6 Seemeilen – 62,2 km)

Entgegen der Wettervorhersage herrschte heute ziemliche Flaute und wir hatten Gelegenheit unsere Bordbatterien aufzuladen. Wenn der Diesel abgeschaltet wird und die Segel gehisst werden, ist es aber viel schöner, das Wasser plätschert am Bug, man hört den Wind im Segel…

Nach dem Erreichen der Ankerbucht wollten wir unseren Aperitif an Land einnehmen und bestiegen in voller Mannschaftsstärke unser kleines Beiboot. Das war damit hart an der Überladungsgrenze. Leider hatten wir es versäumt den Tank zu kontrollieren und so war der Motor nach kurzer Fahrt einfach aus. Das gekaufte Eis für die Kühlbox schmolz vor sich hin. Zum Glück hat sich ein anderer Skipper erbarmt und uns zu unserer Yacht zurückgeschleppt. Danke!

Menü an Bord: Griechische Nudelpfanne mit Hähnbrustfilet

Erster Segeltag: Von der Insel Kos zur Insel Nisyros (21,6 Seemeilen – 40,1km)

Wir haben Kos verlassen und sind nach Süden in Richtung Rhodos gesegelt.

Vormittags hatten wir Windstärke 6-7 und ordentlich Schaumkronen auf den Wellen.

Genau um 12 Uhr trat schlagartig Flaute ein, was teilweise aber sicher mit Landabdeckung zu tun hatte, denn am Nachmittag frischte der Wind deutlich auf und wir erreichten die Insel Nisyros unter Segeln. Dabei wurden wir überholt, haben aber selbst kein anderes Boot überholt (es gab somit kein Manöverbier).

Auf Nisyros gibt es sogar einen Vulkankrater zu besichtigen. Den haben wir aber nicht gesehen, denn wir sind Segler und die Fortbewegung an Land ist nicht so unser Ding. Jetzt liegt unser Boot “Stella” im Hafen und wir sahen gerade einen schönen Sonnenaufgang über dem Mittelmeer.

Unser Nomadenleben geht zu Ende

Das ist natürlich nicht ganz korrekt, denn richtige Nomaden ziehen umher, um für ihren Lebensunterhalt zu sorgen (z.B. Futter für ihre Tiere zu finden). Wir sind 4 Wochen durch Costa Rica und Panama gezogen, um Land und Leute kennen zu lernen. Dabei haben wir sehr viele schöne und auch sehr unterschiedliche Erlebnisse gehabt: Von ganz einsam am Strand, oder auf langen Wanderungen im Regenwald, bis hin zum Familienanschluss mit gemeinsamer Küche geht das Spektrum. Es hat uns sehr viel Spaß gemacht, wir haben viel gelernt und wir freuen uns sehr auf zu Hause, auf trockene Kleidung, gut riechende Betten, alle Sachen liegen sofort auffindbar an ihrem Fleck, auf unsere Familie und Freunde, …

In reichlich 2 Stunden startet unser ca. 12-stündiger Flug in Richtung Frankfurt.

Vulkan Irazú in Cartago, Costa Rica

Der Irazú ist mit 3432 m der höchste Vulkan Costa Ricas:

Zuletzt ausgebrochen ist er im Jahr 1963. Die umliegenden Felder sind durch die ausgestoßene Lava und die Asche sehr fruchtbar und es wird gepflanzt und geerntet “was das Zeug hält”. Bei gutem Wetter soll man von hier sowohl den Pazifik als auch die Karibik sehen können. Im Moment ist hier Regenzeit und wir waren froh, den Kratersee sehen zu können:

Auf der Fahrt nach oben regnete es und wir haben ein paar Wolken durchquert!

Die Stadt Cartago

Auf dem Rückweg vom Vulkan Irazu statteten wir der ehemaligen Haupstadt von Costa Rica (bis 1823) einen Kurzbesuch ab und besuchten die Ruinen:

Ich habe die Wache persönlich begrüßt!

Cartago wurde durch mehrere Erdbeben (1822, 1841 und 1910) fast vollständig zerstört. Nach dem Beben von 1910 wurde die Kirche als Ruine belassen und im Inneren befindet sich seitdem ein sehr schöner Garten:

Zur Basilica pilgern jedes Jahr am 2.August zehntausende Gläubige:

Das “Monumento Nacional Guayabo”

ist die größte Ausgrabungsstätte und ein bedeutendes Kulturdenkmal in Costa Rica. Es befindet sich in der Provinz Cartago an den Hängen des Vulkans Turrialba, 19 Kilometer von der gleichnamigen Stadt entfernt. Begrüßt wurden wir vom Jaguar und vom Krokodil:

Es wird vermutet, dass es sich hier um eine präkolumbianische Stadt handelt, die zwischen 1000 vor und 1400 nach dem Beginn unserer Zeitrechnung besiedelt war. Die ober- und unterirdischen Wasserleitungen funktionieren heute noch!

Im Vordergrund sind die Fundamente des Hauses vom Stammesanführer zu sehen (Durchmesser ca. 30 m, die Höhe soll auch etwa 30 m betragen haben)

Nur ein kleiner Teil der Straßen wurden bisher ausgegraben. Die vielen bearbeiteten Steine und Platten zeugen von einer hoch entwickelten Kenntnis im Bauwesen.

Unser Haus, unser Wachhund, unsere Haustiere…

Unser Haus liegt mitten in einer Kaffeeplantage. Wenn man die Dusche anmacht (die Verkabelung will niemand sehen…), wird das Licht dunkler, aber das Wasser ist schön warm!
Unser Wachhund ( perro guardián ) ist beeindruckend groß, aber fürchterlich müde!
Unsere Hausspinne ist 6 cm klein, wir gehen trotzdem nur ganz vorsichtig daran vorbei.

Orosital – Mit dem Fahrrad unterwegs

Der Tag fing zunächst gar nicht so gut an, denn heute ist Montag. Alle Verleiher im Ort hatten am Morgen geschlossen. In einer Boutique erfuhren wir, dass das Fahrradgeschäft in der Nähe um 10:00 Uhr öffnen wird. 10:15 Uhr kam die Aushilfe und schloss den Laden auf. Der Monteur sprach nur Spanisch (wie immer). So haben wir alles Notwendige telefonisch mit dem Inhaber geregelt. 10:30 Uhr ging es los, vorbei an Kaffeeplantagen und einem Stausee. Wir besuchten die Ruinen von Ujarras:

Dann kam die alles entscheidende, sehr anspruchsvolle Bergetappe zum Aussichtspunkt (Mirador) von Ujarras, ein 3 km langer sehr steiler Anstieg.

Immer schön rechts bleiben, der Verfolger naht schon. Ich habe auch ein Stück geschoben.

Oben angekommen wurden wir mit einer herrlichen Aussicht, einer Portion Fisch aus dem Fluss und Bier belohnt.

In Paradiso haben wir schnell die Post (Correos) gefunden und los ging die Schussfahrt (nach San Remo) zurück in den Ort Orosi.

Jetzt pflegen wir unsere alten Knochen auf unserer Terasse.