Archiv des Autors: Steffen

Skunk Cabbage

in freier Übersetzung: Stinktier-Kohl, wächst in sehr feuchten Moorgebieten und ist eine wichtige Nahrungsgrundlage für viele Tiere im zeitigen Frühjahr.

Der intensive Geruch der Blüten weckt sogar die Bären aus dem Winterschlaf auf! Sie fressen die Wurzeln der Pflanzen und legen sich danach noch einmal hin. Wir sind auf unserer Reise auch zu Langschläfern mutiert. Aber wir arbeiten daran…



Strandwanderung

Wasser, Wind und Wellen haben an der Westküste von Vancouver Island eine sehr rauhe Landschaft geformt.

Vor gefährlichen Strömungen wird man schon bei der Anreise gewarnt.

Hier macht man auch keine Strandwanderung, sondern man geht zum „wave watching“ oder auch zum „storm watching“.

Karfreitag in Duncan – Hauptstadt der Totempfähle

In Duncan konnten wir verschiedene Totempfähle bewundern. Diese werden aus Holstämmen geschnitzt und bemalt.

Totempfähle sind keine Marterpfähle an denen Gefangene gefoltert wurden, sondern Ausdruck der sozialen Stellung der Familie in der Stammeshierarchie.

Sicher feiern die indigenen Völker nicht unbedingt Ostern. Da heute aber alle Läden geöffnet waren, wollten wir gern wissen, ob heute ein Feiertag in Kanada ist. Die Antwort lautete: “Every day is holiday!”. Wir hätten vielleicht nicht unbedingt Teile der nichtberufstätigen Bevölkerung fragen sollen… Das Bier schmeckte offensichlich gut.

Cowichan Lake (Stammesgebiet)

Der indigenen Bevölkerung wurde oft großes Unrecht angetan. Sie wurde in Reservate gesperrt und bis 1990 wurden sogar Kinder von ihren Eltern getrennt, mit dem Ziel, sie in Schulen “umzuerziehen”. Wir haben in den USA und in Kanada von der Regierung gebaute Wohnsiedlungen, Schulen, Krankenhäuser, Bibliotheken usw. in den Reservaten gesehen und waren der Meinung, dass hier einiges wiedergutgemacht wird. Aber soziale Probleme wie Arbeitslosigkeit, Obdachlosigkeit und Alkoholprobleme sind nicht zu übersehen.

Cowichan

In der Sprache des Cowichan-Stammes bedeutet Cowichan = warmes Land. Nun ja, Handschuhe und Mütze sind empfohlen.

Nachts ist es gerade so frostfrei und tags sind die Temperaturen im einstelligen Bereich. Die Aussichten der nächsten 10 Tage sind genau so gut. Auch hier kann man das typische Aprilwetter genießen: gerade schien noch die Sonne und kurz später hagelt und schneit es.

Die Aussichten sind auch ohne Sonnenschein phänomenal und die Kanadier sind “ohne Schmerzen” und gehen bei jedem Wetter los, oft im T-Shirt und kurzen Hosen.

Wanderung im winterlichen Joffre Park

Eigentlich hatten wir mit dem Verlassen von Whistler auch mit dem Winter abgeschlossen. Aber meistens kommt es ja anders, als man denkt:

Das herausragende Merkmal der 3 Joffre-Seen ist ihr besonders blau schimmerndes Wasser. Das wollten wir uns ansehen. Schon auf dem Wanderparkplatz war klar, es herrschen noch sehr winterliche Verhältnisse.

So, oder so ähnlich sollte es aussehen:

So sah es aus:

Kein See (im Vordergrund), nur der Gletscher im Bild oben leuchtete blau. Zusätzlich haben wir Bekanntschaft mit der örtlichen Vogelwelt gemacht. Nein, wir füttern keine Wildtiere! Aber sobald wir unsere Müssliriegel ausgepackt hatten, waren die Vögel da und zwar ziemlich aufdringlich.

Sabine hat einen Vogel
und ich auch…

Sobald wir die Rucksäcke wieder zu hatten, waren auch die Vögel verschwunden.



Myra Canyon Trestles – Kettle Valley Railway

“Trestle”, was ist das? Der Google Übersetzer sagt: das Gestell, der Bock, das Gerüst.

Hier ist die Auflösung: Holzbrücken für die Eisenbahn. Anfang 2003 wurden die 16 Holz- und 2 Stahlbrücken in die Liste der geschützten Gebiete in Kanada aufgenommen. 7 Monate später sind die Brücken einem verheerenden Waldbrand zum Opfer gefallen. Innerhalb von 2 Jahren wurden sie wieder aufgebaut und sind heute ein Naherholungsgebiet zum Wandern und Radfahren. Die beiden Stahlbrücken sind viel breiter als die Holzbrücken. Warum?

Ganz einfach: um den Bahnbetrieb nicht für längere Zeit unterbrechen zu müssen, wurden diese um die vorhandenen Holzbrücken herum gebaut.

Und warum haben die Holzbrücken diese Ausbuchtungen? Ein Aussichtspunkt für die Touristen etwa? Nein, dort standen die Fässer mit Wasser, um ggf. einen von den Dampflokomotiven verursachten Brand schnell löschen zu können.

Wir blieben für die Nacht gleich auf dem Wanderparkplatz stehen und wurden mit einem eindrucksvollen Sonnenuntergang belohnt.